- Interview mit ADAC Stiftung Sport Förderpilot Lennart Marioneck
- Erste Saison im GT3-Sportwagen für Nachwuchspiloten aus Bayern
- Marioneck zieht Zwischenbilanz nach drei Rennwochenenden im ADAC GT Masters
Lennart Marioneck (24, Bamberg) machte in diesem Jahr einen großen Schritt: Vom 190 PS
starken Ford Fiesta aus der Division zwei der DTC des DMSB – ADAC Procar stieg der Student
der Fahrzeugtechnik in die 530 PS starke Corvette Z06 und in das ADAC GT Masters auf. In der
„Liga der Supersportwagen“ teilt sich Marioneck das US-Muscle-Car von Callaway Competition
mit Remo Lips (31, CH). Bevor das ADAC GT Masters nach der Sommerpause auf dem
Nürburgring (2. bis 4. August) in die zweite Saisonhälfte startet, zieht der Förderpilot der ADAC
Stiftung Sport nach drei Rennwochenenden ein erstes Fazit.
Sechs Rennen sind im ADAC GT Masters bisher gefahren, wie zufrieden waren Sie mit Ihrem Einstand?
„Die ersten Rennen in der Corvette waren für mich nicht einfach. Auch das Wetter hat die
Eingewöhnung nicht leichter gemacht. Bisher hatten wir an noch keinem Wochenende eine
durchgehend konstante Witterung, es gab oft sehr schwierige Mischbedingungen. Für einen
Neueinsteiger macht es das noch schwerer, daher bin ich von meiner eigenen Leistung bisher
auch noch nicht begeistert. Ich bin aber optimistisch, dass ich mich in den kommenden Rennen
noch steigern kann.“
Was war im ADAC GT Masters bisher die schwierigste Aufgabe?
„Ich bin in den vergangenen Jahren ausschließlich Rennfahrzeuge mit Frontantrieb gefahren
und tue mir noch etwas schwer, meinen Fahrstil auf den Heckantrieb der Corvette umzustellen.
Besonders macht sich das auf Strecken bemerkbar, die ich kenne. Denn dort fahre ich aus
Gewohnheit eine Linie wie mit einem Fronttriebler und bin dann am Scheitelpunkt der Kurve
regelmäßig zu schnell.“
Frontantrieb ist man als Nachwuchspilot eher selten im Rennfahrzeug gewohnt, aber Ihr
Karriereweg war bisher auch eher ungewöhnlich.
„Ich habe im ADAC Logan Cup und im ADAC Chevrolet Cup mit dem Motorsport begonnen und
wurde aufgrund meiner Ergebnisse dann zu einer Sichtung der ADAC Stiftung Sport eingeladen.
Meine Leistungen waren dabei so überzeugend, dass ich in den Förderkader der ADAC Stiftung
Sport aufgenommen wurde und im vergangenen Jahr in der DTC des DMSB – ADAC Procar und
in diesem Jahr im ADAC GT Masters antreten kann. Dafür bin ich der Stiftung sehr dankbar.
Denn ohne die Unterstützung der ADAC Stiftung Sport hätte ich diese Schritte nicht gehen
können.“
Nicht nur die Power der Corvette ist ungewohnt, auch die Arbeitsweise im ADAC GT Masters
dürfte Neuland für Sie sein.
„Im ADAC GT Masters wird natürlich auf einem anderen Niveau gearbeitet, als ich es bisher im
Motorsport erlebt habe. Wir beschäftigen uns an den Rennwochenenden viel mit der
Datenauswertung, das kannte ich bisher nicht im Rennsport. Aber mein Teamkollege Remo Lips
und die gesamte Mannschaft von Callaway Competition unterstützen mich dabei toll. Bei der
Datenanalyse hilft mir natürlich auch mein Studium der Fahrzeugtechnik. Die Daten der vier
Corvette von Callaway Competition stehen allen Fahrern im Team offen und so kann ich meine
Runden mit denen von Daniel Keilwitz oder Diego Alessi vergleichen und daraus sehr viel
lernen.“
Was war bisher ihr persönliches Highlight im ADAC GT Masters?
„Im Qualifying beim Rennen in Spa-Francorchamps war ich mit dem höchstem Topspeed
unterwegs, der je im ADAC GT Masters gemessen wurde, 271 km/h. Das war schon ein kleines
Highlight. Generell war Spa ein gutes Wochenende. Im Qualifying startete ich in der zweiten
Gruppe, die immer etwas schwieriger und schneller ist. In Spa war ich im Qualifying 19. und lag
nur zwei bzw. drei Zehntelsekunden hinter den Zeiten von Markus Winkelhock und Dino Lunardi,
das sind im GT-Rennsport immerhin zwei richtige Größen.“
Ihrem Teamkollegen Remo Lips haben Sie bereits zu zwei Podiumsplatzierungen in der
Gentlemen-Wertung verholfen. Welche Ziele haben Sie noch für diese Saison?
„Es wäre unrealistisch, auf eine Platzierung in den Top-Zehn zu hoffen, denn die Meisterschaft
ist hart umkämpft und es ist mein erstes Jahr in einem GT3-Sportwagen. Aber wenn ich es
schaffe, im Qualifying in die Top-15 vorzustoßen und wenn wir die Rennen auf diesem Rang
auch beenden könnten, wäre ich schon zufrieden.“
Tickets zu allen ADAC GT Masters-Rennen sind im Vorverkauf bereits ab 20 Euro online unter
www.adac.de/motorsport, in allen ADAC Geschäftstellen, unter www.eventim.de oder in einer
von europaweit mehr als 20.000 Vorverkaufsstellen von Eventim erhältlich.
Terminkalender des ADAC GT Masters 2013
26.04. – 28.04.2013 etropolis Motorsport Arena Oschersleben
10.05. – 12.05.2013 Circuit Spa-Francorchamps (B)
07.06. – 09.06.2013 Sachsenring
02.08. – 04.08.2013 Nürburgring
09.08. – 11.08.2013 Red Bull Ring (A)
30.08. – 01.09.2013 Lausitzring
13.09. – 15.09.2013 Slovakia Ring (SK)
27.09. – 29.09.2013 Hockenheimring Baden-Württemberg