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13.10.2011 - ADAC GT Masters
Margaritis: "ADAC GT Masters-Sieg größter Erfolg meiner Karriere"
Das ADAC GT Masters in Hockenheim setzte einen glänzenden Schlusspunkt am
Ende einer Traumsaison für den ehemaligen DTM-Fahrer Alexandros Margaritis
(27, Köln) und seinen Teamkollegen Dino Lunardi (32, F). In seinem Premierenjahr
in der „Liga der Supersportwagen“ fuhr der Deutsch-Grieche Margaritis zusammen
mit seinem französischen Teamkollegen im BMW ALPINA B6 des LIQUI MOLY
Team Engstler mit vier Saisonsiegen zum Titel. Im Gespräch mit dem ADAC lässt
der neue Champion die Saison Revue passieren.
Herr Margaritis, welchen Stellenwert genießt der Gewinn des ADAC GT
Masters in Ihrer Motorsportkarriere?
Margaritis: „Es ist sicherlich neben meiner Zeit in der DTM einer meiner größten
Erfolge, wenn nicht sogar der Größte. Es ist der erste Titel, den ich gewonnen
habe und daher schon etwas sehr Besonderes. Zumal die Serie in diesem Jahr so
hart umkämpft war wie noch nie. Einen Meistertitel gewinnt man nicht jedes Jahr.
Da gehört natürlich dann auch schon etwas Glück dazu. Man muss zur richtigen
Zeit am richtigen Ort sein und braucht dazu auch das passende Auto und ein
gutes Team.“
Sie sind zusammen mit Dino Lunardi mit einem Sieg in die Saison gestartet
und waren erster Tabellenführer. Aber zu welchem Zeitpunkt haben Sie
erstmals geglaubt, dass es mit dem Titel klappen könnte?
Margaritis: „Das war nach dem Rennen auf dem Lausitzring, da haben wir
Hoffnung geschöpft. Unsere Konkurrenten, die Stuck-Brüder, hatten ein schwarzes
Wochenende und blieben punktelos. Wir haben im Vorfeld eher ein
‚Katastrophenwochenende‘ erwartet, sind dann aber zwei Mal auf Platz vier
gefahren. Da haben wir uns schon etwas ausgerechnet, denn wir wussten, dass
wir in Assen schnell sein würden. So war es dann auch. Ein Fragezeichen stand
aber noch hinter Hockenheim, da man die Lamborghini dort immer mit auf der
Rechnung haben muss.“
Sie haben sich den Titel bereits vorzeitig nach dem ersten Lauf in
Hockenheim gesichert. Wie haben Sie die erste Rennhälfte erlebt, als Ihr
Teamkollege Dino Lunardi im Auto saß?
Margaritis: „Da war ich schon sehr angespannt. Ich habe zwar enormes Vertrauen
in Dino, aber es kann immer etwas passieren. Sei es in der ersten Kurve oder mit
der Technik. Wenn man selbst im Auto sitzt, ist man sehr konzentriert und macht
sich darüber keine Gedanken. Wenn man aber an der Boxenmauer steht, sieht
das komplett anders aus. Man hofft und zittert, dass alles gut geht. Die erste
Rennhälfte kam mir extrem lang vor und war sicherlich die schlimmste erste
Rennhälfte meines Lebens.“
Wie war dann die Zeit nach dem vorzeitigen Titelgewinn am
Samstagnachmittag bis Montagmorgen für Sie?
Margaritis: „Nach dem Rennen haben wir etwas gefeiert, da ist natürlich ein
enormer Druck von unseren Schultern gewichen. Wir sind ja als ‚Underdogs’ in die
Saison gestartet und hatten unsere Höhen, aber auch einige Tiefen. Letztendlich
haben wir uns aber gegen Teams wie Reiter, Abt, Heico und Phoenix
durchgesetzt, das sind ja richtige Größen in unserem Geschäft. Ausgiebig feiern
konnten wir aber noch nicht, denn wir hatten am Sonntag ja noch den zweiten Lauf
vor uns und für uns ging es auch noch um den Sieg in der Teammeisterschaft. Am
Sonntagnachmittag haben wir dann ganz spontan im Fahrerlager zusammen mit
dem ganzen Team gefeiert. Es waren auch viele Freunde und Familienmitglieder
dort, ein Teil meiner Familie ist sogar aus Griechenland angereist. Die Feier mit
anschließender Meisterehrung ging dann auch bis in die frühen Morgenstunden.“
Was war denn für Sie das Highlight der Saison 2011?
Margaritis: „Das war die Doppel-Pole-Position beim Finale in Hockenheim,
verbunden mit dem Sieg im ersten Rennen. Im freien Training lagen wir nur auf
Platz sieben und die Stucks waren sehr stark. Aber im Qualifying hatten wir unser
Performance-Highlight, so stark waren wir nie zuvor. Wenn man mit einem Sieg
Meister wird, ist das ein absolut perfekter und krönender Abschluss einer Saison
und wesentlich schöner, als wenn man auf Platz 20 ins Ziel kommt und dadurch
den Titel gewinnt.“
Wie sind nun Ihre Pläne im Winter, was haben Sie in den kommenden
Wochen vor?
Margaritis: „Ich werde am kommenden Wochenende im BMW ALPINA B6
zusammen mit dem GT1-WM-Fahrer Dominik Schwager noch in der
Langstreckenmeisterschaft auf der Nürburgring-Nordschleife starten. Das ist
voraussichtlich mein letzter Renneinsatz in diesem Jahr. Ansonsten stehen
natürlich Arbeit und Sport auf dem Programm. Dazu mache ich gerade auch noch
eine kaufmännische Ausbildung, die ich in den kommenden Wochen abschließe.“
Haben Sie bereits Pläne für die Saison 2012?
Margaritis: „Ich habe für die kommende Saison bereits einige Möglichkeiten. In
erster Linie strebe ich natürlich die Titelverteidigung im ADAC GT Masters an, aber
auch eine Rückkehr in die FIA GT-Weltmeisterschaft ist möglich. Dazu gibt es
auch aus dem Ausland verschiedene interessante Angebote, die ich nun prüfen
muss. Ich hoffe, dass bis Ende November entschieden ist, wo ich im kommenden
Jahr fahre.“
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