- Maximilian Götz gibt Comeback im ADAC GT Masters
- Im Interview spricht der Champion von 2012 über die Gründe und seine Ziele
München. Das ADAC GT Masters begrüßt einen ehemaligen Champion zurück im Starterfeld: Maximilian Götz (31, Uffenheim), Meister des Jahres 2012, möchte im Mercedes-AMG des Mercedes-AMG Team HTP Motorsport gemeinsam mit Patrick Assenheimer ab dem Saisonauftakt (28.–30. April in der Motorsport Arena Oschersleben) ganz vorn in der „Liga der Supersportwagen“ mitmischen.
Wie fühlt sich der Gedanke an, in ein paar Wochen wieder um Punkte im ADAC GT Masters zu kämpfen?
Maximilian Götz: „Das ADAC GT Masters ist mir sehr ans Herz gewachsen und von daher freue ich mich, dass ich zurück bin. Sportlich lief es für mich natürlich auch immer ziemlich gut. Gleich in meiner zweiten kompletten Saison 2012 habe ich zusammen mit Sebastian Asch den Titel geholt. Auch 2013 hatte ich gemeinsam mit Maximilian Buhk im letzten Rennen die Chance, Champion zu werden – leider sind wir dann ausgefallen und letztendlich nur Gesamtdritte geworden.“
Warum genau kam es zu der Comeback-Entscheidung?
„Als deutscher Rennfahrer möchte ich auf dem deutschen Rennsportmarkt präsent sein. Das ADAC GT Masters als eine der populärsten GT3-Rennserien überhaupt bietet mir dafür eine optimale Plattform. Außerdem tummeln sich hier die besten Sportwagenpiloten und viele interessante Teams. Nicht zuletzt ist auch die Markenvielfalt ein Faktor, warum man im ADAC GT Masters gern antritt.“
2015 und 2016 sind Sie in der DTM gestartet. Worin unterscheiden sich ein DTM-Auto und ein GT3-Sportwagen am meisten?
„Zunächst muss man festhalten, dass die Rennserien an sich völlig unterschiedliche Konzepte verfolgen und nur schwierig vergleichbar sind. In der DTM fahre ich allein, im ADAC GT Masters teile ich mir das Cockpit mit einem Kollegen. Von daher sind alle Set-up-Einstellungen am Fahrzeug immer Kompromisslösungen, damit beide Piloten zufrieden sind. Hingegen ist dieser Teamspirit, der dadurch entsteht, richtig motivierend. Gerade wenn sich beide Fahrer auf einem ähnlichen Leistungsniveau befinden, kann das noch mal zusätzliche Kräfte freilegen. Die Autos im Speziellen unterscheiden sich hauptsächlich in ihrem Leistungsgewicht. Sie haben zwar ähnlich viele PS, aber das DTM-Auto ist deutlich leichter und dadurch schneller. Ein GT3-Auto liegt mir persönlich sehr und macht unheimlich Spaß.“
Im vergangenen Jahr haben das ADAC GT Masters und die DTM am Lausitzring ein gemeinsames Rennwochenende bestritten. Das war für Sie als DTM-Fahrer ja praktisch ein großes Wiedersehen mit der „Liga der Supersportwagen“ ...
„Auf jeden Fall. Ich habe, wenn es meine Zeit zugelassen hat, die Rennen des ADAC GT Masters verfolgt. Was auch sehr schön war: Bei dem Pressefototermin, wo Autos von der DTM, dem ADAC GT Masters, der ADAC Formel 4 und der ADAC TCR Germany arrangiert wurden, habe ich viele alte Bekannte getroffen und mich mit ihnen ausgetauscht. 2017 gibt es diesen Doppelaufschlag erneut. Nur dieses Mal werde ich ihn als ADAC GT Masters-Fahrer erleben.“
Ihr neues Team HTP Motorsport gibt nach einem Jahr Pause ebenso ein Comeback im ADAC GT Masters. Wie kam es zu dem Engagement?
„Ich bin mit HTP schon 2014 im ADAC GT Masters gefahren, damals mit einem Mercedes SLS AMG. 2015 ist das Team mit einem Bentley angetreten. Im vergangenen Jahr sind sie dann zu Mercedes zurückgekehrt. Als klar war, dass ich nicht mehr in der DTM starte, habe ich Kontakt zu HTP aufgenommen und wir haben überlegt, ob eine Zusammenarbeit Sinn macht und vor allen Dingen in welcher Rennserie. Es war ziemlich schnell klar, dass wir gemeinsame Wege gehen würden – und zwar im ADAC GT Masters. Danke auch an meinen neuen Teamkollegen Patrick Assenheimer, der mit einem attraktiven Sponsorenpaket dazu beigetragen hat, dass dieses Engagement von HTP im ADAC GT Masters zustande kam.“
Damals im ADAC GT Masters Mercedes, in der DTM zwei Jahre Mercedes, jetzt wieder Mercedes. Was verbindet Sie mit der Marke?
„Es ist einfach meine Lieblingsmarke. Als kleiner Junge war ich großer Fan von Bernd Schneider, der in der DTM mit Mercedes große Erfolge gefeiert hat. Ich bin auch in der Formel 3 schon für Mercedes gefahren. Ich habe mir das nicht immer bewusst ausgesucht – also andere Marken waren kein No-Go – aber es hat sich immer so ergeben und darüber bin ich auch froh. Im Endeffekt geben mir die Erfolge auch Recht.“
Bei HTP teilen Sie sich mit Patrick Assenheimer einen Mercedes-AMG. Sind Sie dieses Modell schon gefahren?
„Ja. Ich habe mir einen Mercedes-AMG beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring mit Uwe Alzen, Lance David Arnold und Jan Seyffarth geteilt. Wir lagen zwischenzeitlich in Führung, sind aber leider letztendlich nur Dritte geworden. Ich bin mit dem Auto also recht vertraut und freue mich nun darauf, mit ihm im ADAC GT Masters Sprintrennen zu bestreiten.“
Auf welche Rennstrecke freuen Sie sich am meisten?
„Einerseits auf Zandvoort. Da habe ich in der DTM gute Ergebnisse erzielt und ich bin dort auch 2003 in der Formel BMW ADAC Meister geworden. Die Rennstrecke ist einfach spektakulär. Aufgrund des Windes und des Sandes, der von der Nordsee herübergeweht wird, eiert man manchmal mehr über den Asphalt, als dass man kontrolliert fährt. Der Red Bull Ring gefällt mir auch sehr gut. Das ist eine tolle Anlage und es herrscht eine aufregende Atmosphäre. Mein Fanclub kommt aus Österreich.“
Welche Piloten würden Sie sich im ADAC GT Masters-Starterfeld 2017 wünschen?
„Weitere ehemalige DTM-Piloten. Dadurch, dass die DTM-Hersteller in diesem Jahr nur noch mit sechs anstatt acht Autos fahren, sind noch ein paar meiner ehemaligen Kollegen auf dem Markt. Die würde ich gern im ADAC GT Masters sehen.“
Was nehmen Sie sich sportlich in der ADAC GT Masters-Saison 2017 vor?
„Zunächst wollen wir eine reibungslose Vorbereitung absolvieren. Das ADAC GT Masters ist kein Zuckerschlecken. Da muss man schon einiges tun, um vorn dabei zu sein. Wenn es dann ab Ende April in Oschersleben um Punkte geht, muss alles passen. Aber ganz klar ist: Wir wollen definitiv um Siege kämpfen.“