- Lokalmatador Pascal Rauchenecker unzufrieden nach Qualifikation
- Grégory Aranda sichert sich Poleposition für den Rennsonntag
- Motocross-Weitsprungwettbewerb als Highlight am Samstagabend
München. 28 Grad, ein strahlend blauer Himmel und Motocross der Extraklasse: Die Zeichen für ein grandioses ADAC MX Masters am Pfingstwochenende im österreichischen Ried im Innkreis standen bereits am Samstag zu den Qualifikationstrainings besonders gut. Insgesamt traten 220 Piloten aus mehr als 25 Nationen gegeneinander an – darunter einige WM-Fahrer. „Die Teilnahme der WM-und Spitzenpiloten wertet Europas beliebteste Motocross-Rennserie noch mal mehr auf und hebt das ohnehin schon sehr hohe Niveau. Ich finde es fantastisch, dass solche Piloten ihre WM-Pausen nutzen, um am Masters teilzunehmen. Das spricht sehr für die ganze Veranstaltung“, kommentierte ADAC Motorrad-Referent Dieter Junge das hochkarätige Fahrerfeld.
In der Masters-Klasse bestimmten die französischen MX-Stars die vordersten Ränge im Qualifikationstraining. Grégory Aranda (Sturm Racing Team, Kawasaki) wurde mit einer Bestzeit von 1:52:988 Erster und sicherte sich vor Marcus Schiffer aus Frechen (Team Suzuki Waldmann) und seinem Landsmann Sébastien Pourcel (KTM Sarholz Racing Team) die für ihn beste Position am Startgatter für den Renntag. „Meine sehr guten Laptimes motivieren mich. Jetzt muss ich nur noch zusehen, dass ich morgen den Start optimal hinbekomme, sodass ich eine gute Chance auf den Sieg habe. Im Moment bin ich aber ganz schön kaputt und will einfach nur noch ins Planschbecken, das bei uns am Teamtruck aufgebaut ist“, lachte der 24-jährige Franzose. Gefrustet über seinen achten Gesamtplatz in der Qualifikation zeigte sich hingegen der österreichische Lokalmatador Pascal Rauchenecker (Cofain Racing KTM). Der Rieder war zwar im freien Training allen anderen Fahrern ein Stück voraus gewesen, schaffte es am Ende aber nicht, sich in der Qualifikation entsprechend durchzusetzen: „Ich bin einfach total verkrampft gefahren und das nervt mich richtig“, entgegnete der 21-Jährige.
ADAC MX Youngster Cup
Im ADAC MX Youngster Cup bewiesen Arminas Jasikonis aus Litauen (Steel Mustang Racing, KTM) und der Niederländer Calvin Vlaanderen (KTM Bodo Schmidt Motorsports) wie bereits am ersten Rennwochenende in Fürstlich Drehna, dass sie ganz vorne mitmischen können. Der Litauer wurde im Qualifikationstraining Erster und zeigte sich sichtlich erfreut über seine Leistung: „Die Strecke war ganz in meinem Sinne. Am Sonntag will ich es auch wieder unbedingt unter die Top Drei schaffen. Ich habe in den vergangenen Monaten sehr hart trainiert und merkbare Entwicklungsschritte gemacht. Solche guten Ergebnisse stacheln mich deshalb regelrecht an“, sagte der 16-Jährige stolz. Vlaanderen, der im freien Training bereits mit einer Bestzeit überzeugte, gab sich ebenfalls sichtlich entspannt und erklärte: „Ich verbringe einen Großteil meines Lebens in Südafrika, deswegen habe ich anderen Fahrern gegenüber an solchen heißen Tagen einen deutlichen Vorteil.“ Drittbester in der Qualifikation wurde der Pole Tomasz Wysocki (KTM-Fahrer).
ADAC MX Junior Cup
Wie auch schon in Fürstlich Drehna raste der Finne Kim Savaste (KTM Red Bull Factory) wieder allen davon. Im Qualifikationstraining setzte er sich mit zwei Sekunden Vorsprung an die Spitze und sicherte sich für den Renntag die Poleposition. „Ich verbringe mit meiner Familie immer den Winter in Spanien, deswegen bin ich die Hitze gewohnt und kann damit besser umgehen als andere Fahrer. Für mich war das heute ein perfekter Tag“, sagte der 14-Jährige glücklich. Zweitbester wurde der Chemnitzer Jeremy Sydow (ADAC Sachsen, KTM). Sein Erfolgsgeheimnis: „Dadurch, dass es unheimlich heiß war, bin ich zwischendurch in die Box gefahren und habe mich schnell frisch gemacht. Das hat mir neue Energie gegeben und mir enorm geholfen.“ Der Italiener Gianluca Facchetti (Rockstar Energy Suzuki Europe) setzte sich als Dritter durch. Der 14-Jährige war nach dem Training völlig erledigt und nahm sich vor, den Rest des Tages entspannt ausklingen zu lassen.
Zusätzlich zum Qualifikationstraining fand am Samstag für die jungen Wilden noch ein Seminar der ADAC Stiftung Sport statt. Im Rahmen der ADAC Motorsport-Schulen hielt der Diplom-Sportwissenschaftler und Leistungsdiagnostiker Stephan Nüsser einen Vortrag über körperlich-geistige Fitness und stand Fahrern und Eltern für Fragen rund um die Themen Wettkampf, Ernährung oder Trainingssteuerung zur Verfügung. „Uns ist es ganz wichtig, den Junioren mehr Grundlagenwissen zu vermitteln und sie bei ihrer Entwicklung zu unterstützen“, so Nüsser.
Programm
Das ADAC MX Masters bietet neben der sportlichen Veranstaltung auch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm für Familien und Motorrad-Interessierte. Als spektakuläres Show-Event fand am Abend nach dem Qualifikationstraining noch der für Ried traditionelle Weitsprung-Wettbewerb statt. Lokalmatador Pascal Rauchenecker wollte versuchen, seinen eigenen Rekord noch einmal zu brechen und noch weiter als 66,8 Meter fliegen.
Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre haben auch am Sonntag freien Eintritt und kommen beim ADAC Young Generation Suzuki Quadparcours und auf der ADAC Unfallschutz Kinderhüpfburg auf ihre Kosten. Erwachsene, die für das Tagesticket am Renntag 18 Euro bezahlen, können sich auf eine Fanmeile mit aufgebauten Motocross-Verkaufsständen freuen.
Am Sonntag gibt es zudem die traditionelle Autogrammstunde am ADAC Truck mit den Top-Piloten der Rennserie. Die beiden Lokalmatadoren Pascal Rauchenecker (Cofain Racing KTM) und Matthias Walkner (Schruf Racing, KTM) sowie der ADAC MX Masters-Champion Dennis Ullrich (KTM Sarholz Racing Team), der Fanzose Sébastian Pourcel (KTM Sarholz Racing Team) und der Schweizer Jeremy Seewer (Rockstar Energy Suzuki Europe) stehen ihren Fans von 12.15 bis 12.45 Uhr Rede und Antwort.