- 2024 steigt Oriol Oliver in die ADAC MX Masters-Klasse auf
- Lieber Motocross-Profi als auf die Universität
- Sein Erfolgsrezept ist kein Geheimnis
München. Der 21-jährige Oriol Oliver (E/WZ-Racing) drückte der ADAC MX Youngster Cup-Saison seinen Stempel auf. Der in Girona aufgewachsene Spanier gewann 15 von 20 Läufen, bei drei Veranstaltungen gewann er alle drei Rennen des Wochenendes und sieben Mal ging der Red Bull Holeshot an ihn. Nach dem vorzeitigen Titelgewinn in Holzgerlingen gab Oriol beim Saisonfinale in Dreetz sein Debüt in der ADAC MX Masters-Klasse und glänzte mit einem Lauf-Podium sowie dem fünften Gesamtrang. Im Interview stellt sich der neue Champion genauer vor und erklärt auch, weshalb seine Teamkollegen im WZ-Racing Team so schnell unterwegs sind.
Herzliche Glückwünsche zur Meisterschaft im ADAC MX Youngster Cup. Wie fühlt sich das an?
Oriol Oliver: „Ich bin wirklich glücklich. Der Titel war im Team eines unserer Ziele für diese Saison und wir haben es geschafft! Gleich beim Saisonauftakt hatte ich einen Ausfall aufgrund eines technischen Defekts. Also musste ich zunächst hart dafür kämpfen, das Red Plate des Führenden zu erobern. Nachdem ich es dann innehatte, lief es wirklich gut und ich konnte viele Rennen gewinnen. Dass ich den Titel dann bereits eine Veranstaltung vor Ende sichern konnte, machte mich ebenso glücklich.“
Was war dein Highlight der Saison?
„Die ganze Saison war sehr gut, aber das erste große Highlight war Randers, da ich dort zum ersten Mal alle drei Läufe gewinnen konnte. Danach erhielt ich das Red Plate, das etwas ganz Besonderes war.“
Und welches Rennen würdest du am liebsten vergessen?
„Nicht so gut lief es in Fürstlich Drehna. Ich konnte das erste Rennen gewinnen, im zweiten bin ich nicht fehlerfrei gefahren und im dritten hatte ich den Ausfall. Aber für das Team lief es trotzdem gut mit Cato und Mike auf dem Podium, also war es auch nicht wirklich schlimm.“
Was war dein Erfolgsgeheimnis, um Champion zu werden?
„Es gibt kein Geheimnis: ich arbeite sehr hart! Unser Motorrad läuft auch sehr gut. Es ist also eine Mischung aus hartem Training, einem guten Motorrad, einem guten Team mit einer guten Struktur und ich versuche, mich von Jahr zu Jahr zu verbessern.“
Das WZ-Racing Team hat mehrfach das gesamte Podium im ADAC MX Youngster Cup belegt. Weshalb seid ihr alle so erfolgreich gewesen?
„Das Team arbeitet ebenfalls immer sehr hart und wir sammeln durch unsere Einsätze bei der MX2-Weltmeisterschaft und Europameisterschaft viele Erfahrungen. Das Team und wir Fahrer entwickeln uns bei diesen großen Rennen weiter und wir geben immer Alles. Dass das gut funktioniert, sieht man an den Ergebnissen.“
Obwohl Cato Nickel, Mike Gwerder und du im selben Team um dieselben Siege kämpft, ist die Stimmung untereinander sehr gut, das ist erstaunlich.
„Wir sind an die Rennen wie an ein Training herangegangen, wo wir ja auch die ganze Zeit zusammen fahren. Weil wir auch in den Rennen miteinander fahren, machen diese sogar noch mehr Spaß!“
Wie bist du zum Motocross gekommen?
„Mein Vater ist selbst Rennen gefahren, aber nie professionell. Mein Bruder hat mit dem MX begonnen und ich dann mit vier Jahren ebenfalls. Ich habe mich meine ganze Kindheit und Jugend hindurch immer mit meinem Bruder gemessen. Jetzt bin ich Profi, was schon immer mein Traum war. Aber so richtig ernst bin ich das Thema Motocross erst angegangen, als ich auf der 125 ccm Maschine saß. Da habe ich realisiert, dass ich diesen Weg einschlagen möchte. Vielleicht hatte ich auch nur keine Lust, zur Uni zu gehen…“
Wer waren deine größten Unterstützer?
„Mein Vater, auf jeden Fall, denn er hat alles für uns getan. Er ist Bäcker und hat schon als ich ein kleiner Junge war an den Wochenenden auf seinen Schlaf verzichtet. Er hat fast die ganze Nacht durchgearbeitet und ist dann morgens mit uns zu den Rennen gefahren.“
Wie sehen deine Pläne für die kommende Saison aus?
„Ich werde erneut in der MX2-Weltmeisterschaft fahren und versuchen, dort öfter in die Top-Fünf, aufs Podium oder ganz oben anzukommen. Nach dem Titelgewinn darf ich nicht mehr im ADAC MX Youngster Cup fahren, also werde ich in die ADAC MX Masters-Klasse aufsteigen und dort mit der 350er antreten, wie ich es in Dreetz bereits getan habe.“
Welchen Stellenwert hatten die Rennen des ADAC für dich?
„Sie waren sehr wichtig, aber ich habe versucht, an sie wie an ein gutes Training heranzugehen. Mein Fokus ist die MX2-Weltmeisterschaft, aber es gibt kein besseres Training dafür als die ADAC-Rennen zu fahren.“
Den Profi-Traum hast du dir bereits erfüllt, wie sehen deine Träume für deine MX-Karriere aus?
„Ich möchte eines Tages Weltmeister werden. Das ist nicht einfach und ich arbeite hart daran. Vergangenes Jahr hatte ich Verletzungspech, dieses Jahr konnte ich mich schon gut verbessern und in der nächsten Saison möchte ich noch schneller werden.“