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08.07.2012 - ADAC MX Masters
Platz eins für Nagl, van Doninck und Vaessen
Es wäre wohl nicht Tensfeld, wenn das Wetter keine Kapriolen schlagen würde. Teilweise drückender Schwüle folgten Sturm und Regen. Trotzdem kamen rund 10.000 Zuschauer an die Rennstrecke in Schleswig-Holstein. Beim fünften Lauf der ADAC MX Masters-Serie zeigte Max Nagl, dass er trotz langer Verletzungspause das Siegen nicht verlernt hat. Souverän holte sich der Hohenpeißenberger den Tagessieg in der ADAC MX Masters-Klasse. Brent van Doninck gewann die ADAC MX Youngster-Klasse und Bas Vaessen den Tagessieg in der ADAC MX Junior-Klasse.
Max Nagl vom Team KTM Sarholz Racing zeigte ein sensationelles Comeback und holte sich den Tagessieg in der ADAC MX Masters-Klasse, gefolgt vom Frechener Markus Schiffer (Silent Sport Suzuki) und dem Tschechen Filip Neugebauer (Monster Energy Kawasaki Elf Team Pfeil).
Von Anfang an dominierte Max Nagl im ersten Rennen und fuhr bis zur Zielflagge vorne weg. Dahinter wechselten die Top-Fahrer stetig die Plätze durch. Dennis Ullrich (KTM Sarholz Racing), Kasper Lyngaard (Sturm Racing Team), Romain Febvre (KTM Bodo Schmidt Motorsport) und Filip Neugebauer wechselten zwischen zwei und fünf. Marcus Schiffer stürzte zu Beginn gleich zwei Mal und lag kurzzeitig sogar auf Platz 14. Der Frechener kämpfte sich Runde zu Runde nach vorne und landete am Ende auf Platz vier.
Auch im zweiten Rennen der ADAC MX Masters-Klasse war es nicht unbedingt der Tag von Marcus Schiffer. Zwar war er dem Führenden Max Nagl bis Runde acht dicht auf den Fersen, durch einen Bremsfehler ist der Kontakt aber dann komplett abgerissen. Ob die beiden beim nächsten Rennen des ADAC MX Masters um den Tagessieg kämpfen werden, hängt davon ab, ob Max Nagl bis dahin auf Hartboden fahren darf. Nach seiner langen Verletzungspause war dies das erste Rennen für den KTM-Piloten nach mehr als sieben Monaten.
In der Gesamttabelle des ADAC MX Masters führt weiterhin Marcus Schiffer mit 227 Punkten. Zweiter ist Filip Neugebauer mit 145 Punkten, dritter Romain Febvre mit 145 Punkten.
Wetterumschwung gut für Sieg
Überraschungen gab es in der ADAC MX Youngster-Klasse. Während des zweiten Rennes wechselte das Wetter von schwüler Hitze zu wolkenbruchartigen Regenfällen. Den Sandexperten hat es geholfen und so haben der Schweizer Jeremy Seewer (Suzuki MX Team 91), der Niederländer Brian Bogers (Stabilo-Pro Grip MX Team) und der Belgier Brent van Doninck die Siege unter sich ausgemacht. Letzterer trat in diesem Jahr zum ersten Mal bei dem ADAC MX Masters an und konnte gleich den Tagessieg für sich verbuchen. Zwar führte zunächst Seewer, und dann für einige Runden Bogers, doch van Doninck sorgte im letzten Drittel für einen Kampf an der Spitze, welchen er letztendlich für sich entscheiden konnte.
Die Gesamttabelle führt weiterhin Jeremy Seewer mit 188 Punkten an, gefolgt von Lars Reuther (KTM Sarholz Racing) mit 148 Punkten. Dritter ist Ron Noffz (Kalli-Racing) mit 147 Punkten.
Die Lokalmatadoren Davide von Zitzewitz (BvZ Racing Team) und Mike Stender (Team Yamaha Motor Deutschland - AC MoTeC by STC) hielten sich in Tensfeld im guten oberen Drittel. Mike Stender wurde heute 15., von Zitzewitz erreichte Platz zehn der Tageswertung.
Wechsel an der Gesamttabellenspitze
Der Niederländer hatte es schon länger angekündigt, dass er seinem Landsmann ans Leder will, heute nun hat er ihn in der Gesamtwertung der Meisterschaft überholt. Mit zwei Rennen und zwei Siegen holte Bas Vaessen (Mefo Sport Racing Team) den Tagessieg und ist ab sofort mit 164 Punkten an der Gesamttabellenspitze der ADAC MX Junior-Klasse. Zweiter ist nun Davy Pootjes mit 158 Punkten. Er hatte es Bas Vaessen nicht leicht gemacht. Auf Platz drei in der Gesamttabelle ist weiterhin der Lette Tomass Sileika (Motorsports RT) mit 133 Punkten.
Bas Vaessen sprüht vor Selbstbewusstsein und freute sich über das Messerwetzen an der Spitze. Auch die kommenden Wettkämpfe bleiben spannend.
Stimmen der Fahrer
Max Nagl: "Ich hab mir wirklich gedacht, dass ich heute keine Chance habe hier, weil die Distanz noch so anstrengend ist für mich, aber ich hatte einen guten Start und hab die erste Viertelstunde richtig gepusht und einen großen Vorsprung rausgefahren, so dass ich das Rennen kontrollieren konnte und etwas langsamer fahren konnte. Jetzt im letzten Lauf war es schwierig, weil der Marcus von Anfang an hinter mir war. Er hat natürlich Druck gemacht, aber ich bin zum Glück immer weggekommen und konnte es zum Schluss wieder easy angehen lassen. Ich bin super zufrieden mit dem Tag! Ich hab zwar Kopfschmerzen, weil es wahnsinnig anstrengend war zu fahren mit der Brille und dem Regen, aber sonst war es super!"
Marcus Schiffer: "Ich hab mir für Tensfeld mehr erhofft, bin im ersten Lauf zwei Mal schwer gestürzt, hab dann eine wirklich gute Aufholjagd gestartet, vom Mittelfeld bis auf vier vor. Ich war knapp an den Plätzen zwei und drei dran gewesen. Im ersten Lauf war ich sehr zufrieden mit dem Fahren, im zweiten Lauf hat mir ein bisschen die Kraft gefehlt vom ersten Lauf und dann wurde ich auch noch ausgebremst. Fahrerisch bin ich nicht zufrieden mit dem Wochenende, es hätte besser sein können, aber die Meisterschaft ist dieselbe Punkteführung und von daher passt's."
Filip Neugebauer: "Der erste Lauf war für mich ganz gut, ich konnte auf den zweiten Platz vorfahren, damit war ich ganz zufrieden. Und beim zweiten Lauf hatte ich einen ganz guten Start, aber dann ging es nicht weiter und ich war ein bisschen müde. Ich denke, ich habe mich zu sehr gefordert, weil ich falsche Spuren gefahren bin. Dazu dann der Regen, also bin ich nicht gut klargekommen mit dem zweiten Lauf. Aber ich bin wieder auf dem Podium in der Gesamtwertung. Das ist für mich ganz gut und das war mein Ziel für dieses Rennen. Das hat geklappt und so bin ich ganz zufrieden."
Brent van Doninck: "Im ersten Rennen habe ich anfangs um Platz neun gekämpft, habe dann aber schnell zu den Top-Fahrern aufgeschlossen. Aber ich habe so hart gekämpft, dass ich dann einfach fertig war, dass ich ein wenig langsamer fahren musste und Seewer wieder an mir vorbeifuhr. Aber der zweite Platz ist ok. Im zweiten Rennen war mein Start besser, aber dann war die Sonne weg und da war es für mich besser zu fahren. Ich musste zwar die Brille abnehmen, aber das war kein Problem. Und jetzt bin ich wirklich happy!"
Bas Vaessens: "Mir ging es sehr gut in den Rennen. Aber ich habe sehr viele Fehler gemacht, doch Davy auch. Und so ging es für mich gut aus. Zu Beginn war das zweite Rennen nicht so gut, aber in der letzten Runde bin ich fünf Sekunden schneller gefahren als im ganzen Rennen. Dass ich heute gewinne, das wusste ich ganz sicher! Das liegt am Sand! Ich bin der Schnellste auf der Sandstrecke. In der Niederländischen Meisterschaft ist Davy die Nummer eins und ich zwei, aber da habe ich einfach Pech gehabt."
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