- Tscheche Martin Krc wird Tagessieger im ADAC MX Youngster Cup
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Lokalmatador Lukas Platt begeistert Fans in seiner Heimat
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WM-Erste Courtney Duncan aus Neuseeland gewinnt Tageswertung im Ladies Cup
Bielstein. Was für ein nervenaufreibendes ADAC MX Masters-Rennwochenende beim MSC Drabenderhöhe-Bielstein e.V.: Die jeweils 40 Starter der Königsklasse und des ADAC MX Youngster Cup lieferten sich am Rennsonntag im nordrhein-westfälischen Bielstein extrem spannende Rad-an-Rad-Duelle, die die insgesamt 7.300 Besucher zum Teil bis kurz vor Schluss in Atem hielten. Für ADAC MX Masters-Spitzenreiter Dennis Ullrich (23, KTM Sarholz Racing Team) lief es dabei besonders gut. Der Baden-Württemberger aus Kämpfelbach machte gleich mehrfach von sich reden: als zweifacher Lauf- und dann auch Tagessieger sowie als zweifacher Red Bull Holeshot-Gewinner. „Ich gehe inzwischen ohne Stress an die Rennen, weil ich mich gut vorbereitet habe und ohne Risiko, dafür aber mit Köpfchen fahre. Bielstein ist für mich eine der schwersten Strecken, da der Untergrund sehr unbeständig ist. Da kann das Vorderrad schnell mal wegrutschen, was ich unbedingt vermeiden wollte. Von daher bin ich sehr zufrieden mit meinem Ergebnis und freue mich, dass ich meine Tabellenführung weiter ausbauen konnte. Das Rennwochenende hat also rundum für mich gepasst“, so Ulle. Gesamtzweiter wurde der Tscheche Jaromir Romancik (26, JD 191 KTM Racing Team), Angus Heidecke (27, KTM Sarholz Racing Team) beendete die Rennen auf dem 1.655 Meter langen „Bielsteiner Waldkurs“ als Tagesdritter.
Etwas unglücklich verlief das Rennwochenende im Bergischen Land hingegen für den Tabellenzweiten Jens Getteman (23 / BEL, Monster Energy Kawasaki Elf Team Pfeil). Der Belgier hatte sich im ersten Lauf ein aufregendes Rennen mit der Konkurrenz geliefert und am Ende als Zweiter durchgesetzt. Im zweiten Lauf wurde der 23-Jährige jedoch in einen Unfall unmittelbar nach dem Start verwickelt, sodass er anschließend schwer kämpfen musste, und schlussendlich als Zwölfter ins Ziel kam. Für die Tageswertung bedeuteten seine Positionierungen einen guten fünften Platz, in der Tabelle hält sich Getteman damit weiterhin auf Rang zwei. Die Highlights des ADAC MX Masters in Bielstein werden am 23. Juli um 15.55 Uhr bei Motorvision TV und am 24. Juni um 10.30 Uhr bei Sport1+ übertragen.
ADAC MX Youngster Cup
Im ADAC MX Youngster Cup zeigten sich zwei Piloten besonders glücklich über ihre Ergebnisse am Rennwochenende in Bielstein. Der Tscheche Martin Krc (21, Sturm Racing Team, KTM) freute sich nach seinem Quali-Sieg am Samstag über den Tagessieg am Sonntag. Mit Position vier im ersten und Rang eins im zweiten Rennen stand er am Ende als Gewinner in Klasse zwei ganz oben auf dem Podest. "Meine Bestzeit im Qualifying hat mich total motiviert und ich bin sehr erleichtert, dass ich mich vor allem im zweiten Lauf so erfolgreich durchsetzen konnte. Ich habe meinen Speed relativ schnell verbessern können, sodass ich den Vorsprung auf den bis dato führenden Tom Koch verringern und ihn final überholen konnte. Ein tolles Resultat!", kommentierte der 21-Jährige. Ebenso erleichtert gab sich Tabellenführer Tom Koch (19, KTM Sarholz Racing Team). Der Thüringer, der nach seinem Tagessieg bei der letzten ADAC MX Masters-Veranstaltung in Mölln die Tabellenführung im ADAC MX Youngster Cup übernommen hatte, wurde Dritter in Lauf eins und Zweiter im zweiten Lauf. Koch sammelte damit als Gesamtzweiter wichtige Punkte, um seine Spitzenreiter-Position zu festigen. Tagesdritter wurde der Gewinner aus Lauf eins, der Österreicher Michael Sandner (18, Thermotec-Racing, KTM).
Lokalmatador Lukas Platt (20, DW Racing Team, KTM) zeigte sich ein wenig geknickt nach dem Rennsonntag auf seiner Heimatstrecke. Eigentlich hatte der gelernte Zimmermann aus Leverkusen sich vorgenommen, unter den Top 15 zu landen, erreichte jedoch am Ende nur Platz 21. „In der Qualifikation lief es super für mich, aber heute hatte ich gleich zweimal Pech. Ich bin in beiden Läufen gestürzt und musste mich jedes Mal wieder von hinten nach vorne arbeiten. Das hätte also deutlich besser sein können. Ich werde jetzt erstmal fleißig an der Verbesserung meiner Starts arbeiten und die Rennen künftig auch etwas ruhiger angehen“, sagte der 20-Jährige, der nach dem Rennwochenende in Bielstein von Rang zwölf auf Rang 14 gerutscht ist.
Ladies Cup
Das Rennwochenende im Ladies Cup drehte sich vor allem um die drei WM-Pilotinnen Courtney Duncan, Larissa Papenmeier und Nicky van Wordragen. Die Neuseeländerin Duncan, die derzeit in der Frauen-Motocross-Weltmeisterschaft die Tabelle anführt, setzte sich in beiden Läufen unmittelbar nach dem Start an die Spitze und sicherte sich zweimal den Sieg. Somit ließ sich die 20-Jährige auch als Gewinnerin in der Tageswertung feiern. „Vorbereitet habe ich mich auf Bielstein nicht, da ich diese Veranstaltung als Training für den nächsten WM-Lauf sehe. Das hat mir hier richtig Spaß gemacht, vor allem die Unterstützung der Zuschauer fand ich extrem faszinierend. So viele Besucher bei einem MX-Event habe ich noch bei keinem anderen Rennen außer bei der WM so erlebt", meinte Duncan. Ihre deutsche Konkurrentin Papenmeier, die momentan auf Platz fünf in der WMX rangiert, wurde in beiden Rennen und in der Tageswertung Zweite. Die Niederländerin van Wordragen freute sich mit zwei dritten Plätzen über den Pokal als Gesamtdritte.
Vorschau
Am 15. und 16. Juli macht das ADAC MX Masters Halt im schleswig-holsteinischen Tensfeld und das mit einen Jubiläum. 2017 feiert die Rennserie beim MCE Tensfeld e.V. rund 50 Kilometer von Lübeck ihre 100. ADAC MX Masters-Veranstaltung. Der norddeutsche Verein ist seit zwölf Jahren Ausrichter des ADAC MX Masters, 2005 debütierte die Elite zum ersten ADAC MX Masters-Event im April bei Graupelschauer und Schnee im größten MX-Sandkasten Deutschlands. ADAC MX Masters-Pilot Mike Stender (26, Team Castrol Power1 Suzuki Moto-Base) geht beim fünften Stopp in dieser Saison als Lokalmatador an den Start und freut sich, dass das Jubiläum der Rennserie in seiner Heimat Norddeutschland stattfindet. Der Eutiner ist im Tiefsand großgeworden und weiß genau, dass es auf der 1.850 Meter langen Strecke in Tensfeld vor allem auf eine gute Kondition ankommt, um sich hier durchsetzen zu können. Die stetig wechselnden Spurrillen und die unbeständige Bodenbeschaffenheit verlangen den Piloten beim zweiten Stopp oberhalb der Elbe alles ab.