- 'Ulle' gewinnt 2017 zum vierten Mal das ADAC MX Masters
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Kämpfelbacher bereits seit Kindesalter auf Erfolgskurs
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Seine KTM und Hartboden sind ausschlaggebende Faktoren für seine Siege
Holzgerlingen. Dennis Ullrich ist eine echte Geheimwaffe. Bis dato hat es kein anderer Motocrosser vor ihm geschafft, sich so erfolgreich im ADAC MX Masters zu behaupten. Seit dieser Saison ist der gebürtige Bayer vierfacher Champion der populärsten Motocross-Rennserie Europas. Damit geht ‚Ulle' in die Annalen ein, seit einigen Jahren macht er bei den Big Boys in der Königsklasse konstant von sich reden. 2013 und 2014 steht der 24-Jährige bereits ganz oben auf dem Siegertreppchen, 2015 wird er Vize-Sieger. 2016 übernimmt der Kämpfelbacher genau wie in dieser Saison direkt nach dem zweiten ADAC MX Masters-Event die Führung, am Ende reicht es sowohl im vergangenen als auch dieses Jahr wieder für den Titel. "Ehrlich gesagt, ist das meine größte Motivation gewesen, mir mit diesem vierten Titel den Status des erfolgreichsten Masters-Gewinners zu sichern. Viele der Rennen haben nicht weit entfernt von meinem Zuhause stattgefunden, sodass ich mich stets über eine große Fangemeinde freuen konnte. Das macht den Titelsieg noch schöner", erklärt der Vierfach-Champion.
Doch was genau macht Dennis Ullrich eigentlich so erfolgreich? Wer den ADAC MX Masters-Piloten kennt, würde zunächst gar nicht vermuten, dass er auf der Rennstrecke so ein Fighter ist. Ulle wirkt eher schüchtern, vermeidet es tunlichst, im Mittelpunkt zu stehen oder sich gar im Blitzlichtgewitter zu positionieren. Stattdessen verbringt der Fahrer des KTM Sarholz Racing Teams die Rennwochenenden viel in seinem Wohnmobil, wenn die Motocross-Action auf dem Rundkurs beendet ist und entspannt sich. Und genau diese Ruhe macht ihn zu einem unberechenbaren Gegner, lässt sich Ulle von keinem seiner Konkurrenten in die Karten schauen. Unmittelbar vor den Wertungsläufen kommt nur noch sein Mechaniker und bester Freund Robbie an ihn dran. In diesen Momenten ist der 24-Jährige bereits vollständig auf die Rennen fokussiert.
Am Startgatter ist der MX-Star dann in seinem Element, seit vier Jahren macht Dennis Ullrich nämlich nicht nur als permanenter Spitzenreiter, sondern auch als Superstarter von sich reden. 2013 und 2014 gewinnt er zusätzlich zu seinen beiden Titeln den Red Bull Holeshot-Award, dieselbe Ehre wird ihm 2016 und auch in diesem Jahr wieder zuteil.
Es ist eine mittlerweile schon ziemlich langanhaltende Erfolgswelle, für die der Baden-Württemberger jahrelang hart gekämpft hat. Geboren in Lauingen an der Donau, wächst Ulle in Ulm auf, sitzt im Alter von fünf Jahren das erste Mal auf dem Bike, von dem er erst wieder absteigt, als der Tank leer ist. In dem Moment steht für den Jungspund fest, mit welchem Hobby er fortan seine Freizeit gestalten möchte. Nur ein Jahr später meldet sich der damals Sechsjährige sich zu seinem ersten Rennen an. Stetig trainiert von seinem Vater wird er zwei Jahre später Vize-Weltmeister in der 50ccm-Klasse, mit zehn Jahren Deutscher Meister in der 65ccm-Klasse. 2008 holt der junge Motocrosser die Trophäe als Deutscher Jugendmeister 85ccm, wird zudem Vize-Meister im ADAC MX Junior Cup. Den ADAC MX Youngster Cup entscheidet er unter seinem neuen Trainer und Mentor Thomas Kneip dann 2010 für sich, 2012 lässt er sich ein Jahr vor seinem ersten ADAC MX Masters-Gewinn als Deutscher Meister MX2 feiern.
Wenn der Kämpfelbacher etwas anpackt, dann richtig. Sponsoren konnte er ab 2008 bereits im ADAC MX Junior Cup für sich gewinnen, damals startete Ulle für das Junior Team von KTM Kosak. 2010 wechselte er für zwei Jahre zu Honda Waldmann, seit 2012 ist das MX-Talent bis auf die Saison 2015, wo er beim Team Castrol Power 1 Suzuki Moto-Base unterschrieb, Mitglied der KTM Sarholz Racing Familie. Bei KTM fühlt er sich gut aufgehoben und wenn Dennis Ullrich sich wohlfühlt, dann dreht er richtig auf - und genau das hat der 24-Jährige ja dieses Jahr erneut bewiesen.