- Marquez auch im elften Rennen auf dem Sachsenring hintereinander ungeschlagen
- Erster MotoGP-Sieg für den Honda-Fahrer seit November 2019
- Moto2-Pilot Marcel Schrötter nach starker Aufholjagd in den Top-10
Hohenstein-Ernstthal. Der König ist auf seinen Thron zurückgekehrt: Nach 581 sieglosen Tagen in der MotoGP hat der Spanier Marc Marquez (Repsol Honda Team) beim LIQUI MOLY Motorrad Grand Prix Deutschland 2021 klassenübergreifend seinen elften Sieg in Folge auf dem Sachsenring eingefahren. Der achtfache Weltmeister setzte sich mit 1,6 Sekunden gegen den Portugiesen Miguel Oliveira (Red Bull KTM Factory Racing) durch, der ihn über die meiste Zeit des Rennens wie ein Schatten belauerte.
Für Marquez endet mit dem Sachsenring-Triumph eine lange Durststrecke: Es ist sein erster Erfolg seit der Verletzungspause und seine erste Podestplatzierung in der MotoGP-Saison 2021. Erst im April dieses Jahres kehrte der 28-Jährige beim Grand Prix von Portugal in den MotoGP-Zirkus zurück. Seinen letzten Sieg feierte er am 17. November 2019 beim Saisonfinale auf dem Circuit Ricardo Tormo in Valencia.
„Das ist einer der wichtigsten und schönsten Momente meiner Karriere. Mental war es nicht einfach für mich. Ich kam aus einer schwierigen Lage mit drei Nullnummern in Folge. Aber heute war mein Tag. Vor diesem Wochenende war es mein Ziel, um das Podium zu kämpfen und möglichst nahe an den Top-Jungs dran zu sein. Der Sieg schien kaum möglich, aber ich wollte es unbedingt versuchen, wenn sich die Chance bietet. Als ich nach einigen Runden ein paar Regentropfen wahrnahm, habe ich mir gesagt: Das ist mein Rennen. Und es hat geklappt“, sagte Marquez.
Hinter Marquez und Oliveira landete der französische WM-Führende Fabio Quartararo (Monster Energy Yamaha MotoGP) auf dem dritten Rang. Quartararo baut mit diesem Ergebnis den Vorsprung in der Gesamtwertung aus. Seine direkten Verfolger im Titelkampf, der Italiener Francesco Bagnaia (Ducati Lenovo Team), dessen australischer Teamkollege Jack Miller und der Franzose Johann Zarco (Pramac Racing), erreichten die Plätze fünf, sechs und acht und sammelten so ebenfalls Punkte. Die italienische Motorrad-Legende Valentino Rossi (Petronas Yamaha SRT) belegte am Ende Rang 14.
Marcel Schrötter gelingt tolle Aufholjagd in der Moto2-Klasse
Das 200. Moto2-Rennen gewann der australische WM-Führende Remy Gardner (Red Bull KTM Ajo). Zusammen mit seinem Teamkollegen Raul Fernandez aus Spanien setzte sich Gardner schon in der ersten Runde vom Rest des Feldes ab. Ein Sturz von Fernandez in Umlauf fünf führte die Entscheidung im Kampf um den Sieg früh herbei. 6,2 Sekunden hinter Gardner kam der Spanier Aron Canet (Aspar Team Moto2) als Zweiter ins Ziel, gefolgt von Marco Bezzecchi (SKY Racing Team VR46) aus Italien.
„Ich wusste ehrlich gesagt nicht, ob unsere Pace wirklich gut sein würde. Raul war eigentlich noch ein wenig schneller. Als ich an ihm vorbei war, habe ich einfach alles gegeben und bin sehr schnelle Rundenzeiten gefahren. Nach seinem Ausfall hatte ich plötzlich einen Vorsprung von fünf Sekunden auf die Konkurrenz. Aber ich konnte den Abstand verwalten und ihn in den letzten Runden sogar noch vergrößern. Das ist ein sehr wichtiger Tag für die Meisterschaft“, erklärte Gardner.
Lokalmatador Marcel Schrötter (Liqui Moly Intact GP) fuhr nach einer starken Aufholjagd in die Top-10. Von Startposition 17 aus machte der 28-Jährige schon in der ersten Runde vier Plätze gut. Anschließend behauptete er sich in der Verfolgergruppe hinter den beiden Führenden und belohnte sich mit Rang sechs für einen hervorragenden Auftritt.
„Ich denke, mit dem sechsten Platz haben wir eine gute Leistung abgeliefert. Der Sachsenring ist eine der schwierigsten Strecken zum Überholen, daher waren die Voraussetzungen vom 17. Startplatz aus nicht die besten, besonders in einer so engen Kategorie wie der Moto2“, sagte Schrötter.
Erneute Moto3-Magie von Rookie Pedro Acosta
Der Spanier Pedro Acosta (Red Bull KTM Ajo) hat ein spannendes Moto3-Rennen in der letzten Runde für sich entschieden und baut seine WM-Führung damit deutlich aus. Der 17-Jährige setzte sich in einer neunköpfigen Spitzengruppe durch, die im Ziel lediglich durch 0,864 Sekunden getrennt war.
„Das war der härteste Sieg in dieser Saison für mich. In 27 Runden ist es so schwierig, die Reifen zu managen. Nach zwei schwierigen Wochenenden fühlt sich das einfach gut an. Wir stellten die Arbeitsweise ein wenig um und fassten so neues Vertrauen. Dieser Sieg ist für mich, für meine Familie und für das gesamte Team“, sagte Acosta.
Zweiter wurde der Japaner Kaito Toba (CIP Green Power), Dritter Dennis Foggia (Leopard Racing). Der Italiener profitierte dabei von einer Strafe gegen Jeremy Alcoba (Indonesian Racing Gresini Moto3). Der Spanier hatte die Track Limits zu oft missachtet und wurde um eine Position auf Rang vier zurückversetzt.