- Fahrer von fünf Marken können noch Meister der ADAC GT4 Germany werden
- Julien Apothéloz und ADAC Stiftung Sport-Förderpilot Luca Trefz Tabellenführer
- Titelentscheidungen in allen vier Wertungen fallen in Oschersleben
München. In der ADAC GT4 Germany steht am kommenden Wochenende (6. bis 8. November) in der Motorsport Arena Oschersleben das Finale der Saison 2020 an. Dabei wird es einen packenden Fünfkampf zwischen Piloten der fünf Marken Mercedes-AMG, BMW, Porsche, KTM und McLaren um den Titel in der Fahrermeisterschaft geben. Als Tabellenführer reisen die Mercedes-AMG-Fahrer Julien Apothéloz (19/CHE) und Luca Trefz (18/Wüstenrot, beide Mann-Filter Team HTP-Winward) in die Magdeburger Börde. Auch in der Team-, Junior- und Trophy-Wertung steht die Meisterschaftsentscheidung noch aus. Die Rennen finden gemäß den geltenden Auflagen ohne die Beteiligung von Zuschauern statt und werden nach einem vom ADAC GT Masters entwickelten und behördlich genehmigten Hygiene- und Infektionsschutzkonzept ausgetragen. Sie werden von SPORT1 und SPORT1+ live im Fernsehen übertragen und sind wie üblich auch auf SPORT1.de, adac.de/motorsport und youtube.com/adac im Livestream zu sehen.
Die beiden Junioren Julien Apothéloz und Luca Trefz haben in Oschersleben die beste Ausgangslage. Im Mercedes-AMG GT4 führen sie die Tabelle mit 15 Punkten Vorsprung an, 50 Punkte werden in Oschersleben noch für die Sieger in den beiden Rennen vergeben. „Vor der Saison war mein Ziel die Top Drei. Da wir jetzt aber vorne liegen, wollen wir natürlich auch den Titel holen. Ich reise mit guten Erwartungen nach Oschersleben. Die Strecke sollte unserem Fahrzeug ganz gut passen, bereits letztes Jahr war ich dort stark unterwegs“, erklärt ADAC Stiftung Sport-Förderpilot Trefz. „Ich fühle aber keinen Druck. Ich will einsteigen, fahren und mir einfach nicht zu viele Gedanken machen. Denn so etwas geht immer schief. Obwohl Julien und ich noch sehr junge Fahrer sind, bin ich mir sicher, dass wir in Oschersleben unser Ding machen werden. Die Konkurrenz ist zwar hochkarätig, doch wir bleiben entspannt.“
Ebenfalls auf den Titel abgesehen haben es Michael Schrey (37/Wallenhorst) und Gabriele Piana (34/ITA, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport) im BMW M4 GT4. „Ehrlich gesagt bin ich überrascht, dass wir noch immer im Titelrennen mit dabei sind. Ich verstehe nicht warum, aber 2020 ist einfach nicht das Jahr des BMW“, erläutert Piana. „Dass wir auf Platz zwei liegen, sagt somit viel über unsere Leistung als Piloten aus. Wir müssen in Oschersleben unsere Stärken ausspielen. Das sind Erfahrung und Konstanz. Ich rechne nicht mit Laufsiegen und sehe Porsche, Mercedes-AMG und KTM dort stark. Wir haben nichts zu verlieren und werden unser Bestes geben.“ Piana hat im Titelkampf der ADAC GT4 Germany bereits Erfahrung. 2019 sicherte er sich die Vize-Meisterschaft.
23 Punkte zurück liegt das Porsche 718 Cayman GT4-Duo Jan Kasperlik (41/Huglfing) und Nicolaj Møller Madsen (27/DNK, beide Team Allied-Racing). „Wir wissen, dass wir in Oschersleben schnell sind. Wir haben im Frühjahr dort bereits drei Tage getestet. Dem Porsche sollte die Strecke liegen. Unsere einzige Chance, den Titel einfahren zu können, ist, wenn wir beide Rennen gewinnen. Insofern ist die Marschrichtung klar“, so Møller Madsen. „Es darf auch nicht vergessen werden, dass mein Teamkollege Jan ein Bronze-Pilot ist und wir gegen reine Silberpaarungen antreten. Das zeigt sein Potenzial. Wir werden alles geben, um den Titel zu holen, wollen aber mindestens auf Tabellenplatz zwei abschließen. Ich mag Julien und Luca wirklich sehr. Sie hätten die Meisterschaft absolut verdient – gerade wenn man bedenkt wie jung sie noch sind.“
Bei den beiden Rennen in Oschersleben werden insgesamt noch 50 Punkte verteilt. Somit haben auch Florian Janits (22/AUT) und Reinhard Kofler (35/AUT, beide True Racing), die im KTM X-Bow GT4 Evo 39 Punkte zurückliegen sowie Fred Martin-Dye (31/GBR) und Phil Dörr (19/Butzbach, beide Dörr Motorsport), denen im McLaren 570S GT4 47 Punkte auf die Spitze fehlen, noch theoretische Meisterschaftschancen.
Einen wahren Titelthriller verspricht der Blick auf die Junior-Wertung. Hier liegen die Top-Drei Jan Marschalkowski (17/Inning, Team Zakspeed) im Mercedes-AMG GT4, Porsche-Pilot Alexander Tauscher (18/Mitterfels, Küs Team75 Bernhard) und Apothéloz/Trefz innerhalb von 17 Punkten.
In der Trophy-Wertung liegen Tom Kieffer (45/LUX) und Christian Kosch (43/LUX, beide Team Allied-Racing) im Porsche mit 364 Punkten vorne, gefolgt von Stephan Grotstollen (52/Langenhagen) und Georg Braun (49/Pfullingen, beide Team Lillestoff) im BMW mit 348 Zählern sowie Tano Neumann (45/BUL) und Joachim Bölting (53/Gelsenkirchen, beide DLV-Team Schütz Motorsport) in einem weiteren Porsche mit 324 Punkten. In der Trophy-Wertung werden für die beiden Klassensiege noch maximal 100 Punkte vergeben, was den Spannungsbogen bis in die letzte Runde des Sonntagsrennens ziehen kann. Aufgrund einer angekündigten Berufung in Bezug auf das Samstagsrennen auf dem DEKRA Lausitzring ist die Punktverteilung in allen Wertungen der ADAC GT4 Germany aktuell noch vorläufig.
Beim Finale tritt nach einer Pause auch das Team AVIA Sorg Rennsport wieder an. Den BMW M4 GT4 pilotieren der junge Russe Ivan Berets sowie Heiko Eichenberg (46/Fritzlar), der bereits 2019 auf dem Nürburgring einen Gaststart in der ADAC GT4 Germany absolvierte.