- Mit Porsche, McLaren und BMW drei Marken auf dem Podium der ADAC GT4 Germany
- Phil Dörr gewinnt Junior-Wertung
- Stefan Grotstollen und Georg Braun beste Trophy-Piloten
Spielberg. Spannung bis zur letzten Kurve, eine spektakuläre Aufholjagd und ein Sprit-Drama in der letzten Runde: Auch Lauf zwei der ADAC GT4 Germany auf dem Red Bull Ring bot jede Menge Unterhaltung. Am Ende siegten Jan Kasperlik (41/Huglfing) und Nicolaj Møller Madsen (27/DNK, beide Team Allied-Racing) im Porsche 718 Cayman GT4, nachdem sie das Rennen vom 18. Startplatz aus begonnen hatten. Die Laufsieger des Samstags, Fred Martin-Dye (31/GBR) und Phil Dörr (19/Butzbach, beide Dörr Motorsport), kamen im McLaren 570S GT4 auf Platz zwei. Michael Schrey (37/Wallenhorst) und Gabriele Piana (34/ITA, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport) komplettierten im BMW M4 GT4 das Podium. „Nachdem wir in den letzten drei Läufen extrem viel Pech hatten, ist die Stimmung im Team jetzt natürlich top. Wir wussten immer, dass wir stark sind. Jetzt konnten wir das wieder in ein gutes Ergebnis umsetzen“, erklärte Kasperlik, der gemeinsam mit Teamkollege Møller Madsen den zweiten Saisonsieg in der ADAC GT4 Germany einfuhr.
Nach einer Strafversetzung begann Møller Madsen das Rennen von der 18. Startposition aus. Doch schon nach drei Runden fuhr der Däne spektakulär bis auf Position sieben nach vorne. An der Spitze machte derweil Christopher Dreyspring (22/Nürnberg, Dörr Motorsport) im McLaren die Pace. „Ich bin in meinem Stint natürlich volles Risiko gegangen, da ich nichts zu verlieren hatte. Ich wollte so schnell wie möglich nach vorne kommen, um im Verkehr nicht zu viel Zeit auf die Führenden einzubüßen“, erklärte Møller Madsen, der sich bis zum Pflichtboxenstopp bis auf die vierte Position nach vorne gearbeitet hatte.
Nach den Fahrerwechseln befand sich Teamkollege Kasperlik bereits auf Position zwei und machte im weiteren Rennverlauf ordentlich Druck auf Aleksey Sizov (17/RUS), der den führenden McLaren von Dreyspring übernommen hatte. Dahinter ergab sich ein sehenswerter Dreikampf zwischen Florian Janits (22/AUT) im KTM X-Bow GT4 Evo, Fred Martin-Dye im McLaren und BMW-Pilot Gabriele Piana.
Rund fünf Minuten vor Rennende musste zur Bergung des BMW von Claudia Hürtgen (49/Aschheim, Hofor Racing by Bonk Motorsport) das Safety-Car auf die Strecke geschickt werden, was das Feld nochmals dicht zusammenbrachte. Nach Freigabe des Rennens gab es nochmals packende Action. Wenige Kurven vor Fallen der Zielflagge dann jedoch das Drama beim führenden Sizov: Aufgrund von Spritmangel wurde der McLaren langsamer, rollte final aber noch auf Position zehn ins Ziel. „Plötzlich setzte der McLaren-Pilot vor mir den Blinker und ich konnte vorbeifahren“, beschrieb Laufsieger Kasperlik die Situation. „Mit dem Triumph hatten wir nach dem schlechten Startplatz natürlich nicht gerechnet.
Martin-Dye holte sich in der letzten Runde noch Platz zwei von Gabriele Piana. Teamkollege Phil Dörr konnte sich doppelt freuen, da er auch die Juniorwertung gewann. Vierte wurden Christer Jöns (33/Ingelheim) und Mads Siljehaug (24/NOR, beide Dörr Motorsport) in einem weiteren McLaren. Janits und Teamkollege Reinhard Kofler (35/AUT) wurden Fünfte vor Julien Apothéloz (19/CHE) und Luca Trefz (18/Wüstenrot, beide Mann-Filter Team HTP-Winward) im Mercedes-AMG, die weiterhin die Tabellenspitze inne haben. Platz sieben ging an Jan Marschalkowski (17/Inning) und Hendrik Still (33/Kempenich, beide Team Zakspeed) in einem weiteren Mercedes-AMG vor den beiden Porsche von Alexander Tauscher (18/Mitterfels) und Levi O'Dey (16/Jülich, beide Küs Team75 Bernhard) sowie Joel Sturm (18/Brühl) und Dennis Fetzer (19/Buseck, beide Team Allied-Racing). Mit Platz elf gewannen Stephan Grotstollen (52/Langenhagen) und Georg Braun (49/Pfullingen, beide Team Lillestoff) im BMW die Trophy-Wertung.
Die ADAC GT4 Germany macht keine Pause. Bereits vom 30. Oktober bis zum 1. November wird das fünfte Rennwochenende 2020 auf dem DEKRA Lausitzring ausgetragen. Die Strecke in Brandenburg kam kurzfristig in den Kalender und ersetzt die zunächst geplante Kalenderstation auf dem Circuit Zandvoort. „Ich bin auf dem Lausitzring noch nie gefahren. Aber dennoch wollen wir dort zwei Siege holen. Denn unser Ziel ist ganz klar der Titel in der ADAC GT4 Germany“, stellt Nicolaj Møller Madsen selbstbewusst klar.