- Erster Sieg von Toyota Gazoo Racing WRT beim deutschen WM-Lauf
- 226.000 Zuschauer erleben eine hochkarätige und bis zum Schluss packende Rallye
- Sébastien Ogier verliert an Boden gegenüber WM-Spitzenreiter Thierry Neuville
- Marijan Griebel fährt als bester deutscher Starter in die Top-Ten
München/St. Wendel. Der Sieger der ADAC Rallye Deutschland 2018 heißt Ott Tänak (EST). Vor 226.000 Zuschauern sicherte sich der 30-jährige Este den zweiten Deutschland-Sieg in Folge. Für das Toyota Gazoo Racing WRT ist es der erste Erfolg beim deutschen Lauf zur FIA RallyeWeltmeisterschaft. 39,2 Sekunden hinter dem Mann im Toyota Yaris WRC beendete Thierry Neuville (BEL) im Hyundai i20 Coupe WRC die neunte Station des WRC Kalenders. Der Belgier vergrößert damit seinen Vorsprung in der WM-Wertung vor Weltmeister Sébastien Ogier (FRA), der den vierten Rang belegte. Das Podium der ADAC Rallye Deutschland wird komplettiert von Esapekka Lappi (FIN, Toyota Yaris WRC).
Grund zur Freude gab es bei der ADAC Rallye Deutschland auch für Marijan Griebel: Der 29jährige Lokalmatador im Citroën DS3 WRC beendete sein Heimspiel als bester Deutscher auf dem achten Platz und sammelte damit die ersten Weltmeisterschaftspunkt seiner Karriere. In der WRC 2 fuhr der deutsche Fabian Kreim im Škoda Fabia R5 auf den vierten Rang. Der 25Jährige feierte mit dem zwölften Gesamtplatz zugleich sein bislang bestes Resultat bei der ADAC Rallye Deutschland. Der Sieg in der bis zum Schluss hart umkämpften WRC 2-Wertung ging an Kreims Markenkollegen Jan Kopecký (CZE).
Auf den 18 Wertungsprüfungen (WP) im Saarland und den umliegenden Regionen erlebten die Fans einen packenden Weltmeisterschaftslauf. Bereits bei der ersten Zuschauerprüfung, die am Donnerstag in St. Wendel stattfand, präsentierte sich Tänak in bestechender Form und ging in Führung. In den Weinberg-Prüfungen am Freitag und auf dem Truppenübungsplatz Baumholder am Samstag konnte der Vorjahressieger seine Spitzenposition weiter festigen, nur Ogier blieb in Schlagdistanz zu dem Esten. Eine Vorentscheidung zwischen Tänak und Ogier brachte am Samstagnachmittag die WP Panzerplatte 2, als der Weltmeister durch einen platten Reifen Zeit und Positionen verlor.
Am Finaltag sorgten die lange und selektive WP Grafschaft noch einmal für dramatische Verschiebungen: Gleich im ersten Durchgang der Weinberg-Prüfung kam der bis dahin zweitplatzierte Hyundai-Pilot Dani Sordo (ESP) von der Strecke ab und wurde im Klassement nach hinten durchgereicht. Kurz zuvor musste der drittplatzierte Jari-Matti Latvala (FIN) seinen Toyota Yaris WRC mit einem Getriebeschaden abstellen. Bei der Auftaktprüfung des Tages fiel auch Mads Østberg (NOR) im Citroën C3 WRC nach einem Unfall aus. WM-Leader Neuville behielt die Nerven und sicherte sich den Prüfungssieg. Im zweiten Durchgang der WP Grafschaft setzte Ogier die Bestzeit. In der abschließenden WP Bosenberg machte Tänak schließlich seinen zweiten Gesamtsieg bei der ADAC Rallye Deutschland perfekt. Die wertvollen Sonderpunkte für die WM-Wertung gingen an den Powerstage-Sieger Ogier (5 Punkte) sowie an die weiteren Platzierten Tänak (4 Punkte), Lappi (3 Punkte), Craig Breen (IRL, 2 Punkte), Neuville (1 Punkt).
Ott Tänak: „Nach meinem letzten Sieg auf Schotter in Finnland ist dieser Sieg hier in Deutschland auf Asphalt ein super Erfolg für uns. Hier zu gewinnen, war wirklich sehr schwer. Seb [Ogier] hat unglaublich viel Druck gemacht und ich musste schauen, dass ich mithalte. Aber am Ende sind wir die Gewinner und darauf kommt es an.“
Auch ADAC Sportpräsident Hermann Tomczyk zog eine positive Bilanz: „Wir haben eine wunderbare ADAC Rallye Deutschland 2018 erlebt. Die Neuerungen mit dem Start und Ziel in St. Wendel, aber auch die bewährten Elemente wie das Rallye-Fest auf der Panzerplatte, haben die Fans begeistert. Der Abschluss mit der schwierigen Weinberg-Prüfung am Sonntag hat noch einmal für zusätzliche Spannung gesorgt. Der große Zuspruch von allen Seiten bestätigt unser Konzept einer kompakten und zuschauerfreundlichen Rallye. Ich bedanke mich beim gesamten Organisationsteam, den Veranstaltungspartnern, den vorbildlichen Fans und natürlich bei den vielen freiwilligen Helfern, die zum Erfolg der ADAC Rallye Deutschland 2018 beigetragen haben.“
Vorläufiger Endstand nach 18 Wertungsprüfungen:
1. Tänak/Järveoja (EST/EST) Toyota Yaris WRC 3:03:36,9 Std.
2. Neuville/Gilsoul (BEL/BEL) Hyundai i20 Coupe WRC + 0:39,2 Min.
3. Lappi/Ferm (FIN/FIN) Toyota Yaris WRC + 1:00,9 Min.
4. Ogier/Ingrassia (FRA/FRA) Ford Fiesta WRC + 1:34,5 Min.
5. Suninen/Markkula (FIN/FIN) Ford Fiesta WRC + 2:02,9 Min.
6. Mikkelsen/Jæger (NOR/NOR) Hyundai i20 Coupe WRC + 2:13,8 Min.
…
8. Griebel/Rath (DEU/DEU) Citroën DS3 WRC + 10:41,8 Min.
12. Kreim/Christian (DEU/DEU) Škoda Fabia R5 + 14:03,7 Min.
21. Schwedt/Gerlich (DEU/DEU) Peugeot 208 R5 + 29:00,8 Min.
Bestzeiten-Verteilung:
Tänak 6, Ogier 4, Sordo 3, Latvala 2, Neuville 1, Lappi 1, Breen 1
Rallye-Führungen:
Tänak WP1, Ogier WP2, Tänak WP3-18 (Ziel)
Fahrerwertung FIA Rallye-Weltmeisterschaft 2018 (nach 9 von 13 Läufen):
1. Neuville 172 Punkte
2. Ogier 149 Punkte
3. Tänak 136 Punkte
4. Lappi 88 Punkte
5. Mikkelsen 65 Punkte
6. Sordo 60 Punkte
7. Latvala 55 Punkte
8. Evans 52 Punkte
9. Østberg 48 Punkte
10. Breen 47 Punkte
Herstellerwertung FIA Rallye-Weltmeisterschaft 2018 (nach 9 von 13 Läufen):
1. Hyundai Shell Mobis World Rally Team 254 Punkte
2. Toyota Gazoo Racing WRT 241 Punkte
3. M-Sport Ford World Rally Team 224 Punkte
4. Citroën Total Abu Dhabi WRT 159 Punkte