- Erster Sieg von Toyota Gazoo Racing WRT beim deutschen WM-Lauf in greifbarer Nähe
- Sébastien Ogier verliert an Boden gegenüber WM-Spitzenreiter Thierry Neuville
- Spektakuläre Fights der WRC-Stars auf der legendären Panzerplatte
München/St. Wendel. Auch nach dem dritten Tag der ADAC Rallye Deutschland hat die Führung von Ott Tänak (EST) Bestand. Der drittplatzierte der aktuellen WM-Wertung liegt nach 15 von 18 Wertungsprüfungen 43,7 Sekunden vor Dani Sordo (ESP) und 44,5 Sekunden vor Jari-Matti Latvala (FIN). Der 30-jährige Este hat damit gute Aussichten, seinen Erfolg aus dem Vorjahr zu wiederholen. Nach dem Wechsel von Tänak vom Ford Fiesta WRC zum Toyota Yaris WRC wäre dies der erste Deutschland-Sieg für das Team Toyota Gazoo Racing WRT. Weltmeister Sébastien Ogier (FRA) musste nach einem Reifenschaden auf der zweiten langen Panzerplatten-Prüfung einen herben Rückschlag im Titelduell mit WM-Spitzenreiter Thierry Neuville (BEL) verkraften.
Auf den acht Wertungsprüfungen (WP) des Tages bekamen die zahlreichen Fans entlang der Strecken von Anfang an packenden Motorsport geboten. Im Gegensatz zum Vortag, als Tänak reihenweise die Bestzeiten setzte, wechselten sich die Gewinner heute ab. Den besten Start erwischte Tänaks Markenkollege Jari-Matti Latvala, der die erste kurze Panzerplatten-Prüfung für sich entschied. Auf der folgenden, knapp 40 km langen Königsprüfung auf dem Truppenübungsplatz Baumholder setzte sich Hyundai-Pilot Dani Sordo durch. Abseits des Militärgeländes holte sich Toyota-Pilot Esapekka Lappi (FIN) den Sieg bei der WP Freisen und Craig Breen (IRL) im Citroën C3 WRC entschied die WP Römerstraße für sich. Auf der schnellen Saarland-Prüfung am Ende der Vormittagsrunde kam WRC-Pilot Elfyn Evans (GBR) mit seinem Ford Fiesta WRC von der Strecke ab und konnte die Fahrt nicht fortsetzen.
Nach dem Mittagsservice unterstrich Sordo erneut seine Klasse auf dem Truppenübungsplatz: Der Deutschland-Sieger von 2013 erzielte alle beiden Bestzeiten auf dem anspruchsvollen Terrain. Pech hatte hingegen Ogier: Auf der WP Panzerplatte 2 hatte der Ford Fiesta WRC des Weltmeisters einen Platten. Durch den Reifenwechsel verlor der Franzose 1:43 Minuten und wurde vom zweiten auf den neunten Platz zurückgeworfen. In der WP Freisen 2 konterte Ogier mit einer Bestzeit. Auf der abschließenden WP Römerstraße 2 holte sich Latvala den Sieg und Ogier konnte sich zurück auf den siebten Gesamtrang kämpfen.
Hinter den wechselnden Prüfungssiegern war Tänak konstant schnell unterwegs, so dass er sich weiter vom Feld absetzen konnte. Thierry Neuville haderte unterdessen mit dem Set-Up seines Hyundai i20 Coupe WRC und fiel zwischenzeitlich vom dritten auf den fünften Rang zurück. Bedingt durch das Pech von Ogier konnte der WM-führende Belgier jedoch das Restprogramm gelassener angehen und belegte am Ende des Tages den vierten Rang.
In Zwischenklassement der ADAC Rallye Deutschland liegt Marijan Griebel als bester Deutscher auf dem elften Platz. Der 29-jährige Lokalmatador, der erstmals im Citroën DS3 WRC antritt, ist damit nach wie vor in Reichweite seines selbstgesteckten Ziels – der Top-Ten. Škoda-Pilot Fabian Kreim verbesserte sich auf den 16. Gesamtplatz und den fünften Rang in der WRC 2-Kategorie. Ebenfalls gut unterwegs ist Roman Schwedt im Peugeot 208 R5: Der mit 19 Jahren jüngste deutsche Starter des Hauptfeldes liegt als drittbester Deutscher auf dem 25. Rang.
Zwischenstand nach 15 von 18 Wertungsprüfungen:
1. Tänak/Järveoja (EST/EST) Toyota Yaris WRC 2:23:27,1 Std.
2. Sordo/Del Barrio (ESP/ESP) Hyundai i20 Coupe WRC + 0:43,7 Min.
3. Latvala/Anttila (FIN/FIN) Toyota Yaris WRC + 0:44,5 Min.
4. Neuville/Gilsoul (BEL/BEL) Hyundai i20 Coupe WRC + 0:52,5 Min.
5. Lappi/Ferm (FIN/FIN) Toyota Yaris WRC + 0:58,8 Min.
6. Mikkelsen/Jæger (NOR/NOR) Hyundai i20 Coupe WRC + 1:50,7 Min.
7. Ogier/Ingrassia (FRA/FRA) Ford Fiesta WRC + 1:51,2 Min.