- Ott Tänak vor Andreas Mikkelsen und Sébastien Ogier beim deutschen WM-Lauf
- Ausfall von WM-Spitzenreiter Thierry Neuville auf ersten Prüfung des Tages
- Armin Kremer auf Rang zehn, Marijan Griebel in den Top-20, Julius Tannert Führender der JWRC-Wertung
München/Nohfelden-Bosen. Bestes Wetter, ereignisreiche Rallye-Action, eine atemberaubende Kulisse und begeisterte Fans - davon hatte der dritte Tag der ADAC Rallye Deutschland reichlich zu bieten. Nach 17 von insgesamt 21 Wertungsprüfungen hat Ott Tänak (EST) die beste Ausgangsposition für seinen ersten Sieg beim deutschen WM-Lauf. Der 29-Jährige im Ford Fiesta WRC fuhr heute ein Polster von 21,4 Sekunden auf Andreas Mikkelsen (NOR) im Citroën C3 WRC heraus. Vor dem Finaltag hat auch noch Sébastien Ogier (FRA) Chancen, seinen vierten Deutschland-Sieg einzufahren. Der Weltmeister im Ford Fiesta WRC hat 29,6 Sekunden Rückstand auf Tänak und liegt damit auf dem dritten Rang.
Für Thierry Neuville (BEL) - Ogiers härtesten Konkurrenten im Kampf um den Weltmeistertitel -begann der Samstag hingegen mit einem dramatischen Rückschlag: Auf der ersten kurzen Panzerplatten-Prüfung schied der Belgier mit einer gebrochenen Radaufhängung an seinem Hyundai i20 WRC aus.
Einen deutlich besseren Start in den Tag erwischte Tänak: Der Este erzielte auf der Vormittagsrunde zwei Prüfungsbestzeiten (Arena Panzerplatte 1, Freisen 1) und baute damit seine Führung vor Mikkelsen aus. Der konterte seinerseits mit einer Bestzeit in der schnellen Saarland-Prüfung WP Römerstraße. Auf der langen Panzerplatten-Prüfung über 41,97 Kilometer war am Vormittag Juho Hänninen (FIN) im Toyota Yaris WRC der schnellste Fahrer des Feldes.
Nach dem Mittagsservice begeisterte Hyundai-Pilot Dani Sordo (ESP) die zahlreichen Fans auf dem Truppenübungsplatz Baumholder: Der Deutschland-Sieger von 2013, der am Freitag noch einen Unfall zu verkraften hatte, erzielte in der Nachmittagsrunde alle drei Bestzeiten auf der Panzerplatte - bei den beiden direkt hintereinander absolvierten Sprintprüfungen ebenso wie über die lange Distanz.
Durch den frühen Ausfall des direkten WM-Rivalen Neuville verlegte sich Ogier darauf, kein unnötiges Risiko einzugehen. Dennoch gehörte der viermalige Weltmeister bei allen Prüfungen des Tages zu den schnellsten Piloten. In der WP Freisen 2 markierte Ogier die Bestzeit, jedoch ohne viel Boden auf Tänak oder Mikkelsen gutzumachen. Auf der abschließenden WP Römerstraße 2 stellte einsetzender Regen eine zusätzliche Herausforderung dar: Jari-Matti Latvalla (FIN) im Toyota Yaris WRC kam mit den Bedingungen am besten zurecht und erzielte die letzte Bestzeit des Tages.
In Zwischenklassement der ADAC Rallye Deutschland liegt Armin Kremer im Ford Fiesta WRC als bester Deutscher auf dem zehnten Rang. Marijan Griebel, der Lokalmatador und Förderpilot der ADAC Stiftung Sport, beendete den dritten Tag auf dem 18. Gesamtplatz (9. Platz WRC 2). Julius Tannert, der zweite deutsche ADAC Stiftung Sport Förderpilot im Feld, fuhr mit dem Ford Fiesta R2 auf den 32. Gesamtplatz (1. Platz Klasse RC4) nach vorn und führt in der Junior-WRC-Wertung. Skoda-Pilot Fabian Kreim konnte den Rallye-Tag nach einem Unfall auf der vorletzten WP (Freisen 2) nicht beenden.
Zwischenstand nach 17 von 21 Bestzeitprüfungen:
1. Tänak/Järveoja (EST/EST) Ford Fiesta WRC 2:31:32,2 Std.
2. Mikkelsen/Jæger (NOR/NOR) Citroën C3 WRC + 0:21,4 Min.
3. Ogier/Ingrassia (FRA/FRA) Ford Fiesta WRC + 0:29,6 Min.
4. Evans/Barritt (GBR/GBR) Ford Fiesta WRC + 1:48,3 Min.
5. Hänninen/Lindström (FIN/FIN) Toyota Yaris WRC + 1:52,5 Min.
6. Breen/Martin (IRL/GBR) Citroën C3 WRC + 2:06,7 Min.