- Buri: „Mit der 1 auf dem Auto zu starten, wäre ein großer Ansporn“
- Der Finne über den Titelgewinn: „Nach der langen Zeit am Ziel zu sein, ist toll“
München. Anfang November hat sich Antti Buri (32, Finnland, Hyundai Team Engstler) seinen großen Traum erfüllt und endlich, im fünften Anlauf, den Titel der ADAC TCR Germany gewonnen. Zurücklehnen kann sich Buri aber nicht, längst laufen die Planungen für das kommende Jahr auf Hochtouren. Der Finne, der Anfang Dezember seinen 32. Geburtstag gefeiert hat, würde am liebsten erneut in der ADAC TCR Germany angreifen und seinen Titel verteidigen – noch aber steht die Zukunft in den Sternen. Im Interview blickt Buri auf die vergangene Saison zurück, erzählt von seinen Anfängen und Träumen.
Antti, vor einigen Wochen hast du dir endlich den Titel in der ADAC TCR Germany gesichert. Mit welchen Gefühlen schaust du auf das Finale in Oschersleben zurück?
„Es fühlt sich noch immer toll an, dass ich das Ziel erreicht habe. Ich bin seit der ersten Saison der ADAC TCR Germany am Start, habe in jeder Saison ein Rennen gewonnen, mit dem Titel hat es aber nicht geklappt. Mit dem Wechsel zu Engstler und Hyundai habe ich dann den nächsten Schritt gemacht – und bin natürlich stolz und zufrieden. Aber zurücklehnen werde ich mich nicht.“
Wie verlief die Saison aus deiner Sicht?
„Ich habe ein bisschen Anlaufzeit gebraucht, um mich im neuen Umfeld zurechtzufinden. Aber insbesondere in der zweiten Saisonhälfte hat es gut geklappt. Wir waren sehr schnell, haben ein gutes Setup gefunden und die richtigen Ergebnisse eingefahren. Auch anfangs waren wir im Qualifying schnell, aber dann konnten wir es im Rennen aus unterschiedlichen Gründen nicht umsetzen.“
Du bist seit der Premiere der ADAC TCR Germany 2016 dabei und in der Zeit Cupra, Audi und nun Hyundai gefahren. Wie unterscheiden sich die Autos?
„Cupra und Audi sind sich relativ ähnlich, bei diesem Wechsel konnte ich mich schnell zurechtfinden und war schnell wieder auf meinem Niveau. Bei Hyundai war es anders, da sind die Unterschiede schon ziemlich groß. Jedes Auto hat seine Besonderheiten, jeder Hersteller seine eigene Philosophie. Aber der i30 N TCR ist ein Top-Auto in der TCR-Klasse. Das wusste ich nicht erst seit dieser Saison.“
Wie lief die Zusammenarbeit mit Engstler? Hast du jemanden aus deinem alten Team LMS Racing mitbringen können?
„Es war super, dass ich mich bei Engstler komplett aufs Racing konzentrieren konnte und keinen Gedanken mehr an Organisation, Planung und Management verschwenden musste. Mein Ingenieur Johannes Leidinger und ich haben super zusammengearbeitet und ein ideales Setup gefunden. Von LMS Racing habe ich einen Physio mitgebracht. Wir kennen uns schon lange und arbeiten zusammen. Daraus hat sich eine Freundschaft entwickelt.“
Es ist sicher zu früh, um konkrete Aussagen für 2021 zu treffen ...
„Das stimmt, aber was ich sagen kann: Ich möchte definitiv auch im kommenden Jahr weitermachen. Es wäre ein großer Anreiz, in der ADAC TCR Germany als Champion mit der 1 auf dem Auto zu starten. Auch wenn ich dann meine geliebte 13 abgeben müsste. Ich hatte Gespräche mit den Engstlers und schaue auf meine Möglichkeiten. Unter dem Strich muss aber auch das Gesamtpaket passen. Die Hauptsache ist: Auch im Jahr 2021 soll es weiter Racing geben. Natürlich wäre auch GT3 reizvoll und aus Motorsport-Sicht auch ein Fortschritt. Es ist noch zu früh, um Antworten zu geben.“
Was macht für dich den Reiz am Tourenwagensport aus?
„Ich hatte meine ersten Schritte im Motorsport im Formelsport. Da war ich noch jung, es war natürlich eher ein Hobby und ohne große Ambitionen. Aber irgendwann haben wir begonnen, Siege zu holen. Und was passiert, wenn man gewinnt? Richtig! Man will mehr davon. Also habe ich anfangen, mehr und mehr Zeit zu investieren. Es kamen weitere Erfolge. Irgendwann kam dann der Wechsel zum Tourenwagensport, das hing mit der Zusammenarbeit mit LMS zusammen. Da habe ich dann gemerkt, dass ich mich wirklich wohlfühle. Die ADAC TCR Germany war für mich von Anfang an eine tolle Herausforderung und eine Möglichkeit, mich weiter zu verbessern. Die Rad-an-Rad-Duelle sind einfach top, und die komplette Plattform des ADAC GT Masters super.“