- Der Niederländer will Siege und Punkte sammeln
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Langeveld: Siege in Zandvoort wären „ein Traumszenario“
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Teamchef Kohlhaas über Langeveld: „Er ist verdammt schnell“
München. Niels Langeveld lächelt verschmitzt und kneift die Augen zusammen. "Motorsport", sagt er, "ist der beste Sport der Welt und macht unglaublich viel Spaß - wenn Du gewinnst. Wenn nicht, dann ist es der härteste Sport überhaupt." Ein kurzer Satz, der Langevelds Einstellung zum Sport bestens widerspiegelt. Für ihn zählen nur Siege und Trophäen - ein zweiter Platz, den Langeveld in der Gesamtwertung der ADAC TCR Germany derzeit belegt, ist nicht genug für den ehrgeizigen Niederländer.
Da passt es bestens, dass Langevelds Heimspiel in Zandvoort vor der Tür steht. Auf dem Kurs, den wohl kein Fahrer im Feld der ADAC TCR Germany so gut kennt wie er, will der 30-Jährige am Wochenende vom 17. bis 19. August möglichst viele Punkte sammeln und die Führung in der Gesamtwertung übernehmen. "Ich glaube, dass wir dort sehr schnell sein können", kündigt Langeveld an. Siege in Zandvoort vor der tollen Kulisse der Dünen der Nordsee, dazu der Sprung auf Rang eins der Tabelle - das klingt in den Ohren des Niederländers wie Musik. "Ein Traumszenario", nennt es der 30-Jährige selbst.
In seiner zweiten Saison in der Tourenwagenserie des ADAC hat sich Langeveld in der Spitzengruppe etabliert. Anfang Juni auf dem Red Bull Ring feierte er in seinem leuchtend roten Audi RS3 LMS seinen ersten Saisonsieg, dazu kommen drei weitere Podiumsplatzierungen. Mit 209 Punkten hat Langeveld die Spitze fest im blick - einzig Harald Proczyk (42, Österreich, HP Racing International) liegt noch zehn Punkte vor ihm. Angesichts der lauernden Luca Engstler (18, Wiggensbach, Hyundai Team Engstler/198 Punkte) und Mike Halder (22, Meßkirch, Team Honda ADAC Sachsen/190) prognostiziert Langeveld einen spannenden und packenden Kampf um den Titel. "Am Ende werden wir sehen, wer oben steht. Eine Sache ist aber klar: Die Entscheidung wird erst im letzten Rennen fallen", sagt er.
Langevelds Teamchef bei Racing One, Martin Kohlhaas, traut seinem Fahrer den ganz großen Wurf zu. "Er ist ein Perfektionist und verdammt schnell", sagt Kohlhaas über Langeveld. Und einer, der sich und die Arbeit des Teams ständig kritisch hinterfragt und nach Verbesserungen sucht. So wie am vergangenen Wochenende auf dem Nürburgring. Da reichte es im zweiten Rennen "nur" zu Rang elf - viel zu wenig für Langevelds Ansprüche. Entsprechend folgte nach den Rennen eine intensive Analyse, um die vermeintlichen Probleme bis zum Heimspiel in Zandvoort abzustellen.
Dass Langeveld, der in Sassenheim zu Hause ist, in Zandvoort gewinnen kann, hat er im Vorjahr bewiesen. Damals siegte er im zweiten Rennen am Sonntag und jubelte ausgelassen über seinen Heimsieg. Doch das Kapitel 2017 ist abgehakt und geschlossen, Langevelds volle Konzentration gilt nun den Rennen am kommenden Wochenende.
Mit Siegen in Zandvoort will sich Langeveld auf die letzten beiden Rennwochenenden auf dem Sachsenring (7. bis 9. September) und in Hockenheim (21. bis 21. September) einstimmen und in eine möglichst gute Position bringen. An den Kurs in den Dünen hat der 30-Jährige beste Erinnerungen. Hier habe seine Karriere begonnen und richtig Schwung aufgenommen, sagt er: "2010 und 2012 bin ich hier in verschiedenen Klassen Meister geworden." In diesem Jahr kann Langeveld den Meistertitel der ADAC TCR Germany in Zandvoort zwar nicht perfekt machen, wohl aber wichtige Punkte für die Meisterschaft sammeln. Dann käme er seinem Traum vom Titel einen weiteren Schritt näher. "Es geht um Siege, um Titel, um Pokale", sagt Langeveld: "Das ist der Reiz, den der Motorsport ausmacht."