- Lokalmatador Langeveld will nachlegen: „Audi wird hier sehr schnell sein“
- Files warnt vor der Konkurrenz: „Keine Zeit, um sich zurückzulehnen“
- Dünen, Sand, Meeresluft: Zandvoort beliebt und berüchtigt
Zandvoort-Lokalmatador Niels Langeveld (29, Racing One) verspricht für sein Heimspiel schon eine große „holländische Party“, doch die Konkurrenz in der ADAC TCR Germany will zurückschlagen: Das vierte Rennwochenende im niederländischen Zandvoort (21. bis 23. Juli) verspricht Hochspannung und intensive Rennen. SPORT1 und SPORT1+ übertragen die Saisonläufe sieben und acht auf dem spektakulären Kurs in den Dünen live, zudem gibt es wie gewohnt Livestreams auf adac.de/motorsport und SPORT1.de.
Der Dünenkurs in Zandvoort ist bei den Fahrern und Teams gleichermaßen beliebt wie berüchtigt. Es gibt viele schnelle Kurven – die meisten höchst anspruchsvoll. Zwar ist vor einigen Monaten neuer Asphalt verlegt worden, doch die fast 70 Jahre alte Strecke hat trotz einiger Umbauten noch immer ihren einzigartigen Charakter. Direkt an den Dünen gelegen, spielt auch der Sand eine entscheidende Rolle. Nicht selten wechselt das Wetter schlagartig und stellt alle Beteiligten vor große Herausforderungen.
Einer, der den Kurs bestens kennt, ist Lokalmatador Niels Langeveld. Der 29-Jährige hat zuletzt in Oschersleben den ersten Sieg eines Audi RS3 LMS in der Tourenwagenserie des ADAC geholt und strotzt nur so vor Selbstvertrauen. „Ich denke, dass wir hier mit Audi sehr schnell sein werden“, sagt Langeveld, der in seiner Karriere in Zandvoort schon viele Rennen gewonnen hat: „Der Kurs ist natürlich speziell – viele schnelle Kurven, viele langsame Passagen. Der Wind, der Sand – aber mir ist es ganz egal, wie das Wetter wird: Ein guter Rennfahrer muss bei allen Bedingungen abliefern.“
Dass Langeveld abliefern kann, hat er in seiner Karriere bereits mehrfach bewiesen – und spätestens mit seinem Sieg in Oschersleben ist er auch in der ADAC TCR Germany angekommen. Das bleibt der Konkurrenz natürlich nicht verborgen. Allen voran Titelverteidiger Josh Files (26, Großbritannien, Target Competition) will den Audi-Piloten einbremsen und seinen ersten Sieg in Zandvoort holen. „Keine Zeit, um sich zurückzulehnen!“, sagt der Champion: „Das hier ist Motorsport. Alles kann und wird passieren, also sind wir gut beraten, von Anfang an Gas zu geben. Ich liebe diese Strecke, sie ist ein Klassiker. Und in vielen Passagen wird Mut belohnt.“
202 Punkte hat Honda Civic TCR-Pilot Files nach sechs von 14 Rennen auf dem Konto. Hinter dem Spitzenreiter folgen Moritz Oestreich (25, Fulda, Honda Team ADAC Sachsen) mit 115 Zählern und VW Golf GTI TCR-Fahrer Florian Thoma (21, Schweiz, Liqui Moly Team Engstler) mit 114. ADAC Stiftung Sport-Förderpilot Mike Halder (21, Meßkirch, Wolf-Power Racing) im Seat Leon TCR und Audi-Fahrer Tim Zimmermann (20, Langenargen, Target Competition) liegen auf den Tabellenrängen vier und fünf. Die beiden haben jeweils 100 Punkte.
Auch Vizemeister Harald Proczyk (41, Österreich, HP Racing) reist mit frischem Selbstvertrauen an, nachdem er in Oschersleben im Seat als Fünfter sein bisher bestes Saisonergebnis geholt hatte. „Zandvoort ist eine meiner Lieblingsstrecken. Ich konnte hier schon mehrere Siege in diversen Rennserien feiern“, sagt der 41-Jährige, der im vergangenen Jahr eines der beiden Rennen gewann: „Mein Ziel ist es, in Zandvoort meinen ersten Podiumsplatz in dieser Saison einzufahren.“ Dafür muss sich der Österreicher vor allem im Qualifying steigern. „Ich konnte mich noch nie für Q2 qualifizieren, und darum bin ich nicht zufrieden“, sagt er: „Die Rennen selbst haben aber gezeigt, dass der Speed für Spitzenplätze da ist.“
VW-Pilot Luca Engstler (17, Wiggensbach, Liqui Moly Team Engstler) will seine starke Form auch auf dem verwinkelten Dünenkurs unter Beweis stellen – er weiß aber, dass das eine schwierige Aufgabe wird. „Natürlich werde ich alles geben, aber das ganz klare Ziel ist es, Punkte für die Meisterschaft zu sammeln“, sagt der 17 Jahre alte Rookie: „Es wird sehr schwer werden, da muss man einfach realistisch bleiben, denn die meisten Jungs sind schon ein oder zwei Rennen mit dem TCR-Auto dort gefahren. Im Vergleich zur ADAC Formel 4 ist die Umstellung sehr groß.“
Engstler liegt in der Honda Rookie Challenge mit derzeit 44 Punkten an der Spitze vor Robin Brezina (19, Dauchingen, Aust Motorsport) und Simon Reicher (17, Österreich, Certainty Racing, beide 32 Punkte) sowie Rudolf Rhyn (19, Schweiz, TOPCAR Sport, 29 Punkte). Sie alle haben einen besonderen Anreiz: Der Sieger der Nachwuchswertung darf sich am Saisonende über einen Honda Civic als Prämie freuen.
Jaap van Lagen einer von drei Gaststartern bei Bas Koeten Racing
Ihr ADAC TCR Germany-Debüt im mehr als 40 Fahrzeuge starken Teilnehmerfeld feiern am Wochenende die Niederländer Jaap van Lagen (40), Michael Verhagen (29) und Rik Breukers (19). Alle drei - van Lagen und Verhagen im Audi sowie Breukers im Seat - gehen für das niederländische Team Bas Koeten Racing an den Start, das bereits in der Premierensaison der ADAC TCR Germany 2016 mit von der Partie war. Von besonderem Interesse dürfte der Auftritt des ehemaligen GT-Piloten Jaap van Lagen sein, der in Zandvoort bereits 2014 im ADAC GT Masters einen Doppelsieg im Porsche feiern konnte. Zuletzt war van Lagen in der TCR International in Oschersleben am Start.
Für die Zuschauer gibt es vor Ort noch eine ganz besondere Attraktion: Sie können das Rennwochenende auf dem Circuit Zandvoort auf den Stehplätzen in den Dünen rund um die Strecke gratis verfolgen. Mehr Informationen gibt es unter: www.circuitzandvoort.nl/en/events/adac-gt-masters#event-tab-gratis-tickets. Karten für das Fahrerlager und für die Tribünen können im offiziellen Ticket-Shop der ADAC TCR Germany unter www.adac.de/motorsport bestellt werden und sind an der Tageskasse erhältlich.